Duisburg. Hamborn 07 hat die Rückkehr in die Oberliga Niederrhein geschafft. Die Planungen für den Kader befinden sich bereits auf der Zielgeraden.

Die spontane Feier ist erst einmal vorbei. Am kommenden Sonntag, beim letzten Saisonspiel gegen Blau-Weiß Mintard, wird aber sicherlich noch einmal meisterliche Stimmung bei Hamborn 07 aufkommen. Die Löwen haben es geschafft und sind wieder zurück in der Oberliga – der Spielklasse, in die der Verein nach überwiegender Meinung des Umfeldes und der Verantwortlichen auch gehört. Der 3:1-Derbysieg beim DSV 1900 hat den Gelb-Schwarzen die vorzeitige Sicherheit beschert, das große Saisonziel, das zwischenzeitlich noch einmal in Gefahr zu geraten schien, einzutüten.

Auch Hans-Günter Bruns hat die Party genossen. „Eigentlich war es ja eine superschwierige Saison, die wir da hatten“, sagt Hamborns Sportlicher Leiter rückblickend und bezieht sich auf die vielen Personalprobleme, die sich wie ein roter Faden durch das Jahr zogen. Gerade vor diesem Hintergrund resümiert er: „Die Mannschaft hat sich noch einmal richtig reingekniet und Gas gegeben. Natürlich haben wir auch nicht nur gute Spiele abgeliefert, aber es gibt auch niemand, der das über eine ganze Saison immer schafft. Insgesamt war es eine sehr gute Mannschaftsleistung.“

Abschied: Mit Benedikt Helling (rechts) verlässt der konstanteste Akteur dieser Saison die Löwen.
Abschied: Mit Benedikt Helling (rechts) verlässt der konstanteste Akteur dieser Saison die Löwen. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Die Zufriedenheit, die aus diesen Worten klingt, drückt sich auch in der Personalplanung für die kommende Spielzeit aus. Der Großteil des Kaders bleibt zusammen; die Ausnahmen bedauert Bruns. So wird Ex-Profi Marcel Stenzel nicht mehr dabei sein, der sich beim 3:4 gegen den ESC Rellinghausen einen derart komplizierten Kreuzbandriss zugezogen hat, dass er voraussichtlich ein Jahr lang keinen Fußball mehr spielen wird. Außerdem verabschiedet sich mit Linksverteidiger Benedikt Helling ausgerechnet eine der wenigen Konstanten. Er war in bislang 23 von 25 Spielen dabei. „Leider muss er aus beruflichen Gründen aufhören. Es ist ihm nicht mehr möglich, das mit Training und Spiel unter einen Hut zu bringen“, so Bruns.

Klar war, dass Maik Goralski gemeinsam mit dem während der Saison als Spielertrainer in die zweite Mannschaft gegangenen Kai Neul zu A-Ligist MTV Union Hamborn wechselt. Außerdem verlässt Mo Sadiklar den Verein, der sich nach der Verpflichtung des Hiesfelders Marian Ograjensek keine Einsatzzeiten mehr im Tor ausrechnet. Damiano Schirrus Engagement war von vornherein auf ein halbes Jahr ausgelegt. Offen ist die Zukunft von Routinier Petros Tzikas. Hans-Günter Bruns: „Ich habe in dieser Woche ein Gespräch mit ihm und möchte ihn gern auf irgendeine Weise im Verein halten.“

Drei Neuzugänge kommen noch

Alle anderen Spieler haben verlängert; mit den Sterkradern Michel Roth, Joel Bayram und Nick Bennmann sowie Justin Bock vom SV Genc Osman stehen vier weitere Zugänge fürs Feld fest. Noch einmal drei sollen dazukommen, von denen zwei bereits fix sind und nur noch offiziell verkündet werden müssen. „Eine Position ist noch offen“, so Hans-Günter Bruns. Hinzu stoßen außerdem noch mehrere Spieler aus der derzeitigen A-Jugend, die teilweise schon Einsatzzeit erhalten haben. Um diese angemessen fördern zu können, soll die zweite Mannschaft, die momentan noch in der Kreisliga A gegen den Abstieg kämpft, zu einer „echten“ U 23 werden – und dafür so schnell wie möglich in die Bezirksliga gebracht werden.

Das wäre dann ein passender Unterbau für einen Oberligisten – was die Hamborner, mit sage und schreibe nunmehr 16 Spielklassenwechseln seit 1995 zum Inbegriff eines Fahrstuhlteams geworden, auch auf Sicht bleiben möchten. „Wir wollen nicht um den Klassenerhalt spielen“, sagt Hans-Günter Bruns, der den Kader nun als deutlich breiter aufgestellt ansieht, um auf personelle Rückschläge reagieren zu können. „Wir werden 16 bis 18 Spieler haben, die über wirkliches Oberligaformat verfügen“, glaubt er. Vor allem betont der frühere Nationalspieler, was ihm besonders wichtig ist: „Es muss einfach menschlich stimmen, davon hängt viel ab. Und bei uns gibt es innerhalb der Mannschaft einen enormen Zusammenhalt.“