Bochum. Simon Zoller könnte beim Spitzenspiel des Spitzenreiters VfL Bochum am Samstag in Fürth ausfallen. Auch Zulj trainierte dosiert.
Der FC St. Pauli hat den Hamburger SV mit seinem 1:0-Derbysieg endgültig in eine Krise gestürzt mitten im Aufstiegsrennen – und Bochum ist und bleibt Tabellenführer nach dem 23. Spieltag. Erstmals seit Oktober 2015, seit dem zehnten Spieltag der Saison 2015/16, thront der VfL nach einem kompletten Spieltag ganz oben.
Diesmal aber sind schon gut zwei Drittel der Saison gespielt – die Aufstiegsträume werden immer greifbarer und im Umfeld spürbar. „Weiter so“, schreiben viele Fans in den sozialen Medien, „verdient“ ist ein weiteres oft genutztes Wort zum Thema Tabellenführer, oder schlicht: „geil“.
Trainer Reis: Platz eins ist eine "schöne Momentaufnahme" - und verdient
Die Einstimmung auf die „Wochen der Wahrheit“ dürfen natürlich nicht fehlen in den Kommentaren, und die beginnen am Samstag in Fürth (13 Uhr/Sky). Am Montag dann steigt das Duell zwischen dem Vierten HSV, der nach vier Partien ohne Sieg nun drei Punkte Rückstand auf Bochum hat, und dem Zweiten und mit dem VfL punktgleichen KSV Holstein. Spannender geht es nicht.
Gewinnen die nur zwei Punkte hinter dem VfL platzierten Franken, ziehen sie wieder vorbei, und entsprechend betont Trainer Thomas Reis natürlich, dass Rang eins eine Momentaufnahme ist. Allerdings: „Es ist eine schöne Momentaufnahme“, so Reis am Dienstag gegenüber dieser Redaktion. „Wir haben nun den Platz an der Sonne, und dann haben wir ihn bis hierhin auch verdient. Insgesamt haben wir über die bisherige Saison gesehen Konstanz gezeigt.“
Stimmung im Training des VfL Bochum normal gut
Allerdings darf der ja berechtigte Hinweis nicht fehlen, „dass wir noch nichts erreicht haben. Und das weiß auch die Mannschaft“. Sie ordne es auch genauso ein, und daher sei die Stimmung am Tag nach dem Pauli-Sieg gegen den HSV im Training „nicht anders“ gewesen als tags zuvor. Normal gut also. „Alle wissen, dass wir eine schwere Aufgabe vor der Brust haben. Darauf bereiten wir uns bestmöglich vor.“
Muskuläre Probleme: Zollers Einsatz ist noch fraglich
Allerdings konnte sich ausgerechnet das längst ja „ZZ-Top“ getaufte Offensiv-Duo nur bedingt vorbereiten. Robert Zulj wurde nach dem Aufwärmen vorsichtshalber noch einmal geschont. Der Spielmacher und Ex-Fürther aber soll definitiv am Mittwoch wieder komplett dabei sein. Entwarnung also.
Ein Fragezeichen steht indes hinter dem Einsatz von Stoßstürmer Simon Zoller. Wegen muskulärer Probleme arbeitete er in dieser Woche bisher nur individuell. „Es könnte sein, dass es reicht, es könnte sein, dass es nicht reicht“, sagt Reis. Er wagt noch keine Prognose. Zoller hat bisher 20 Scorerpunkte geholt (elf Tore, neun Torvorlagen), Zulj kommt sogar auf 21 (11/10).
Fürth hat seit acht Spielen nicht mehr verloren
Dass mit Fürth ein ganz harter Brocken auf den VfL zukommt, belegen auch die jüngeren Zahlen. Seit acht Partien sind die Franken von Trainer Stefan Leitl unbesiegt, zuletzt verloren sie mit 2:3 in Karlsruhe. In der Rückrundentabelle sind sie Zweiter mit 14 Punkten hinter dem FC St. Pauli (15) und vor Kiel, Karlsruhe (je 13) und dem VfL (12).
Dabei hat Fürth seine Rückrundenspiele gegen die direkten Konkurrenten HSV (0:0) und Kiel bereits hinter sich. Gegen die Kieler feierten die Franken zuletzt daheim einen - wenn auch etwas glücklichen - 2:1-Sieg. Dabei fehlten allerdings die drei starken Mittelfeldspieler Seguin, Green und Ernst. Zumindest Seguin und Ernst werden gegen Bochum wieder dabei sein.
Dagegen wird Innenverteidiger Maximilian Bauer ausfallen, er ist nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt. Mergim Mavraj, der Ex-Bochumer, fiel zuletzt wegen Oberschenkelproblemen aus. Ob er wieder spielen kann, ist noch offen.