Duisburg. Für die Duisburgerinnen beginnt nach dem feststehenden Abstieg die Abschiedstournee. Aber für den Gegner am Sonntag geht es noch um etwas.

Die Abschiedstournee kann beginnen. Nachdem nun offiziell feststeht, dass die Fußballerinnen des MSV Duisburg sich nicht mehr vor dem Abstieg aus der 1. Bundesliga retten können, müssen sie nun noch drei sportlich mehr oder weniger wertlose Partien absolvieren. Da auch der Sprung auf den vorletzten Tabellenplatz nur noch mit sehr theoretischen Rechnungen möglich ist, bleibt als letztes Ziel, wenigstens nicht ohne Sieg in die Zweitklassigkeit abzutreten. Die wohl beste der drei Möglichkeiten, den ersehnten Dreier zu landen, bietet sich am Sonntag (14 Uhr) im Heimspiel gegen Vorjahresaufsteiger Werder Bremen. Das Spiel kann im Internet live auf dem Youtube-Kanal des MSV verfolgt werden.

Allerdings geht es für die Hansestädterinnen noch um etwas. Das Team mit den Ex-Duisburgerinnen Stephanie Goddard und Agata Tarczynska wäre bei einem Sieg sicher gerettet; sollte die Heimfahrt in den Norden ohne Punkte angetreten werden, bestünde zumindest noch die theoretische Chance, auf den Abstiegsplatz zu rutschen.

Beim MSV muss der scheidende Trainer Thomas Gerstner die Motivation herausarbeiten, sich anständig zu verabschieden. „Wir haben uns ja ohnehin nie abschlachten lassen“, betont er. Dass es angesichts ungewisser sportlicher Zukunft – noch hat der Verein nicht verlauten lassen, wie es nach dem Abstieg weitergeht – bei der einen oder anderen Kickerin am Antrieb mangeln könnte, liegt auf der Hand. Das ist nur menschlich.

Der Zweitliga-Spitzenreiter verzichtet auf den Aufstieg

Apropos: Wenig fröhlich dürfte auch eine Etage tiefer den Kickerinnen des FSV Gütersloh zumute sein. Die Ostwestfälinnen führen fünf Runden vor Schluss überraschend das Feld der 2. Bundesliga Nord an, gaben aber am Donnerstag bekannt, auf einen möglichen Aufstieg aus wirtschaftlichen Gründen verzichten zu wollen. Damit dürfte der Weg für den derzeitigen Tabellenzweiten FC Carl Zeiss Jena frei sein, während Gütersloh folglich Konkurrent des MSV in der kommenden Zweitligasaison sein wird.

Durchaus denkbar, dass die Konkurrenz nun an die FSV-Spielerinnen, die ebenfalls erst jetzt von der Entscheidung erfuhren, herantritt – vielleicht hat ja auch der MSV da manch eine auf dem Zettel. Noch immer ist aber bei den Zebras unbekannt, wer den neuen Kader zusammenstellen wird.