Region. Der Präsident des Golfverbandes NRW, Ekkehart H. Schieffer, richtet deutliche Worte und eine klare Forderung an den Ministerpräsidenten
Der Golfverband NRW wehrt sich dagegen, dass die Golfplätze aufgrund der Corona-Pandemie aktuell weiterhin geschlossen bleiben müssen und richtet deswegen deutliche und scharfe Worte an Ministerpräsidenten Armin Laschet.
In einem offenen Brief fordert Ekkehart H. Schieffer, der Präsidenten des Golfverbandes NRW, die umgehende Öffnung der Golfanlagen und die Zulassung des Spielbetriebs. „Die aktuell angeordnete Nutzungsuntersagung ist weder geeignet, noch erforderlich, noch verhältnismäßig, um das Corona-Infektionsgeschehen einzudämmen oder zu schnell abzuschwächen“, heißt es in dem Schreiben vom 16. Februar.
Präsident des Golfverbandes NRW sieht beim Spazierengehen eine größere Ansteckungsgefahr
Die Ausübung des Golfsports sei ohne Ansteckungsgefahr möglich, denn „Golf wird draußen, kontaktfrei und unter Wahrung des Abstandsgebots gespielt. Dabei kommt es zu keinem erhöhten Aerosolausstoß“, so Schieffer. Durch die Hygienekonzepte der 175 dem Golfverband NRW angehörenden Vereine sei eine Ansammlung von größeren Spielergruppen ausgeschlossen. Auch die Größe der Anlagen würde für den notwendigen Abstand sorgen.
Zudem könne eine Maskenpflicht „vor und nach der sportlichen Betätigung ein nicht vollständig ausschließbares verbleibendes Restansteckungsrisiko weiter reduzieren“, sagt Schieffer, der zudem der Meinung ist, dass sich die Menschen aktuell bei den „zulässigen Freizeitgestaltungen, etwa auf Spazier- und Wanderwegen viel größeren, oft dicht gedrängten Menschenmengen und damit viel größeren Infektionsgefahren“ aussetzen würden.
Verweis auf andere Bundesländer und Nationen
Der Beurteilungs- und Prognosespielraum bei den Maßnahmen würde Laschet nicht davon entbinden, „die Eignung und Sinnhaftigkeit ihrer einmal getroffenen Maßnahmen regelmäßig zu überprüfen und neu zu beurteilen."
"Bemerkenswert ist, dass bislang zwölf der 16 Bundesländer denselben Beurteilungs- und Prognosespielraum anders als Sie ausgeübt haben. In diesen Bundesländern war und ist Individualsport auf Sportanlagen im Außenbereich zulässig, obgleich teilweise höhere Infektionszahlen bestanden und bestehen als in Nordrhein-Westfalen“, so Schieffers Vorwurf.
Die Schließung der Anlagen würde dabei dazu führen, dass die Sportler in benachbarte Bundesländer oder Länder wie Belgien und die Niederlande fahren, um ihrem Sport nachzugehen und nicht dazu, dass die Menschen zu Hause bleiben.
Nutzungsverbot der Sportanlagen sei der falsche Weg
Schieffer: „Wenn die Experten recht haben, werden wir leider noch lange mit dem Corona-Virus zu kämpfen haben. Sportliche Betätigung ist für die Gesundheit der Menschen sehr wichtig, es stärkt das Immunsystem und die Psyche der Menschen. Nach fast einem Jahr mit dem Virus ist es an der Zeit, eine Corona-Politik mit sorgfältig ausdifferenzierten und abgewogenen Maßnahmen zu betreiben, die auch mittel- bis langfristig durchhaltbar ist. Ein fortbestehendes pauschales Nutzungsverbot für unsere Sportanlagen ist jedenfalls der falsche Weg.“