Duisburg. Die Frauen des MSV Duisburg kommen gegen Eintracht Frankfurts „Zweite“ nur zu einem Unentschieden. Verfolger Leipzig macht Boden gut.
In der Halbzeitpause wurde es nostalgisch. Zur Erinnerung an Renate Faure, die verstorbene frühere Vorsitzende des Fördervereins beim FCR 2001 Duisburg, die später auch beim MSV Duisburg zu den unverdrossenen Fans des Frauenfußballs gehörte, dröhnte der „Samba“ aus den Lautsprechern – jenes Lied, das die damaligen FCR-Kickerinnen unter Anleitung ihrer Trainerin Martina Voss-Tecklenburg zusammen mit dem Schlagersänger Dirk Elfgen aufgenommen hatten und das bei den Heimspielen im PCC-Stadion bis zur Pleite Ende 2013 Pflichtprogramm war.
Den darin besungenen „Fußball aus einem Guss“, dem „zuzuschauen ein Genuss“ ist, gab es am Sonntag in der Schauinsland-Reisen-Arena von den Nachfolgerinnen in Zebrastreifen nur sehr phasenweise zu sehen. Der MSV verpasste es vor gerade 185 Zuschauerinnen und Zuschauern – beim FCR war in normalen Zeiten das Zehnfache Standard – gegen Eintracht Frankfurt II, die gute Position im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga zu untermauern, und musste sich trotz einer 2:0-Führung am Ende mit einem mauen 2:2 (2:1)-Unentschieden begnügen. Das war nun schon die dritte Punkteteilung in Folge – und die dritte gegen die Zweitvertretung eines Erstligisten. Der Vorsprung gegenüber Nichtaufstiegsplatz drei ist auf vier Punkte geschrumpft, weil sich Verfolger RB Leipzig tatsächlich mit 4:2 gegen Spitzenreiter SV Meppen durchsetzte.
„Das war’s mit dem Aufstieg“, unkte ein langjähriger Fan nach dem Abpfiff auf der Tribüne. Das ist wohl etwas hochgegriffen, aber die Partie gegen die Hessinnen zeigte, dass die Erstliga-Rückkehr längst kein Selbstläufer mehr ist. Das dachten womöglich die Spielerinnen, als sie nach einer guten halben Stunde relativ ungefährdet den Zwei-Tore-Vorsprung herausgeschossen hatten – beziehungsweise herausgeköpft, denn so war Alexandria Hess in der fünften Minute das 1:0 nach sehr starker Flanke von Kapitänin Yvonne Zielinski gelungen. Die US-Amerikanerin legte auch das 2:0 mit strammem Schuss nach (32.). „Zwei schöne Tore, die nichts mit Zufall zu tun hatten“, lobte MSV-Teamchef Nico Schneck.
O’Riordan verursacht unnötigen Elfmeter
Den Bruch im MSV-Spiel gab es sechs Minuten später, als sich Claire O’Riordan im eigenen Strafraum ein recht plumpes Foul an Jonna Brengel erlaubte, die sich die Kugel schnappte und den fälligen Elfmeter selbst verwandelte. Das wurmte Nico Schneck genauso wie der Ausgleich, für den Kira Bathmann in der 64. Minute sorgte: „Von der Entstehung her muss man sagen, dass es ein Geschenk war.“
Auf der Gegenseite gab es zwei Probleme: Eigene Offensivimpulse blieben nach dem Wechsel fast völlig aus – und es fehlte angesichts von nun schon mehreren Ausfällen im Mittelfeld an Spielerinnen, deren Einwechslung einen Unterschied hätte bedeuten können. Beim nächsten Heimspiel gegen die SG Andernach am 17. April könnten die schmerzlich vermissten Meg Brandt und Savanah Uveges womöglich ihr Comeback feiern.
MSV: Närdemann – Henriksen, Fürst, O’Riordan, Parcell – Ochoa, Günster – Vobian (88. Angerer), Hess, Zielinski (76. Halverkamps) – Ugochukwu.
Tore: 1:0, 2:0 Hess (5., 32.), 2:1 Brengel (39., Foulelfmeter), 2:2 Bathmann (64.).