Duisburg. Die Frauen des MSV Duisburg treten letztmals im Homberger PCC-Stadion an. Erstmals geht es in der 2. Bundesliga gegen eine Zweitvertretung.

Wenn die Fußballerinnen des MSV Duisburg bis jetzt nicht gemerkt haben, dass sie nach jahrelanger Erstklassigkeit wieder in der 2. Bundesliga antreten müssen, werden sie am Sonntag auf ein untrügliches Indiz dafür stoßen: Gleich im ersten Heimspiel der Saison geht es nämlich gegen eine der insgesamt vier Zweitvertretungen, die im Unterhaus am Start sind. Um 11 Uhr stellt sich die Reserve des VfL Wolfsburg im PCC-Stadion vor.

Was gleich zu einem anderen Umstand führt, an den es sich demnächst neu zu gewöhnen gilt: Letztmals wird eine Heimpartie der Zebras in Homberg ausgetragen. Jener Ort, an dem einst die Frauen von Vorgängerverein FCR 2001 Duisburg vor durchweg vierstelligen Zuschauerkulissen ihre großen Erfolge feierten und unter anderem in der Saison 2007/08 die „Erste“ des aktuellen Gegners mit 9:1 vom Platz fegten, dient auch nur deshalb noch einmal als Ausweichquartier, weil zur gleichen Zeit in der Schauinsland-Reisen-Arena der Zieleinlauf des Ironman-Triathlon erfolgt.

Neue Ära soll beim MSV Duisburg beginnen

Wehmut über den Abschied von der langjährigen Heimstätte dürfte freilich kaum zu spüren sein – es wäre von einem Team, das so gut wie nichts mit den alten Zeiten verbindet, auch etwas viel erwartet. Jene, die nun zum letzten Mal am Rheindeich auf oder neben dem Platz stehen, sind vielmehr damit beschäftigt, den Boden für eine neue Erfolgsära zu bereiten. Der Anfang ist in der Liga mit dem 2:1 in Gütersloh gemacht worden, es folgte ein 4:0 im Pokal bei Phoenix Leipzig.

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MSV-Trainer Henrik Lehm weiß, dass sein Team gegen die Gäste aus Niedersachsen sportlich ein dickes Brett wird bohren müssen. „Das wird sehr schwierig für uns, zumal wir bei einer zweiten Mannschaft ja nicht wissen können, wer da kommt“, so der Däne. Vor Wochenfrist legten die Wolfsburgerinnen mit einem unglücklichen, weil erst in der Nachspielzeit besiegelten 1:2 gegen Ligafavorit RB Leipzig los, wobei Trainer Steffen Beck keine Kickerin aus dem Bundesligakader einsetzte.

Kader wird nicht entscheidend größer

„Wir müssen auf jeden Fall klug spielen und dürfen uns keine einfachen Ballverluste leisten“, warnt Henrik Lehm seine Spielerinnen. An seiner geringen personellen Auswahl hat sich bedingt durch immer noch bestehende Corona-Isolationen nur wenig geändert. „Wir werden 14 Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen dabei haben“, kündigt der Coach an. Grundsätzlich erwartet er eine deutlich bessere Chancenverwertung als im Pokalspiel: „Wir hatten 14 große Möglichkeiten, von denen wir mehr hätten nutzen müssen. So viele werden wir gegen Wolfsburg nicht bekommen.“

Da auch die Zufahrt zum PCC-Stadion durch den vorbeiführenden Triathlon beeinträchtigt ist, stehen nur die Parkplätze an der Unterführung unter der Rheindeichstraße zur Verfügung.