Duisburg/Magdeburg. Der MSV Duisburg geht schon in der frühen Saisonphase auf dem Zahnfleisch. Bei der 1:2-Niederlage müssen sich die Duisburger dem Druck beugen.

Der 1. FC Magdeburg und der MSV Duisburg steckten in der vergangenen Saison lange im Tabellenkeller der 3. Fußball-Liga fest. Der Klub aus Sachsen-Anhalt hat die Wende zum Guten bislang deutlich besser hinbekommen als die Meidericher. Magdeburg feierte am Samstag mit dem 2:1 (2:0)-Sieg über den MSV vor 14.145 Zuschauern den Sprung an die Tabellenspitze. Die Zebras erleben hingegen in diesen Wochen eine Berg- und Talfahrt. Mit sechs Punkten aus vier Spielen hat das Team noch nicht in die Spur gefunden.

MSV-Trainer Pavel Dotchev gab nach der Partie zu, dass der Sieg der Magdeburger verdient gewesen sei. Die Duisburger machten ihre Sache in einem neuen 4-3-3-System anfangs gut, hätten durch Aziz Bouhaddouz in Führung gehen können, mussten aber nach knapp einer halben Stunde dem Gastgeber das Kommando überlassen. Dotchev: „Der Druck wurde immer größer.“

Der 55-Jährige wollte die englischen Wochen ursprünglich dazu nutzen, dass sich eine Stammformation einspielen kann. Davon musste sich der Coach längst verabschieden. Dotchev rotiert in diesen Tagen kräftig, in Magdeburg nahm er gegenüber dem Sieg in Osnabrück vier Änderungen vor. Im sensiblen Abwehrbereich – vor der Saison von Dotchev als eine der wesentlichen Baustellen auf die Agenda gesetzt – ist Rechtsverteidiger Rolf Feltscher die einzige Konstante.

Die Zebras stoßen im eng getakteten Programm schon früh in der Saison an die Grenzen ihrer Belastungsmöglichkeiten. In Magdeburg wirkte Moritz Stoppelkamp nicht mit. Im Mannschaftshotel habe der Kapitän dem Trainer mitgeteilt, so Dotchev, dass er sich müde und schlapp fühle. Es reichte somit nicht für einen Einsatz. In der Schlussphase kam Marvin Bakalorz erstmals zum Einsatz. Der Coach erklärte, dass der Neuzugang immer noch nicht umfänglich fit sei, er wollte ihm letztlich Spielpraxis verschaffen.

Magdeburger Abseitstreffer gegen den MSV Duisburg

Der Duisburger Trainer Pavel Dotchev schimpfte über den Schiedsrichter-Assistenten.
Der Duisburger Trainer Pavel Dotchev schimpfte über den Schiedsrichter-Assistenten. © Popova/firo Sportphoto | firo Sportphoto/Popova

In der Nachspielzeit verkürzte der eingewechselte Orhan Ademi auf 1:2. Da war es für eine Wende allerdings zu spät. Dotchev hätte sich den Anschlusstreffer früher gewünscht: „Dann hätten wir vielleicht noch einen Punkt mitnehmen können.“ Allerdings verdaddelten die Meidericher weite Strecken der zweiten Halbzeit. Der erhoffte Angriff nach dem Seitenwechsel beim Stand von 2:0 für Magdeburg blieb aus. So beklagte FCM-Trainer Christian Titz später, dass seine Mannschaft nicht frühzeitig für klare Verhältnisse gesorgt hätte.

Magdeburg stellte mit den Treffern von Jan-Luca Schuler (29.) und Sirlord Conteh (36.) auf Sieg. Allerdings hätte der zweite Treffer nicht zählen dürfen, da der Torschütze im Abseits stand – was auch Christian Titz später zugab. Pavel Dotchev übte nach der Partie Kritik am Schiedsrichtergespann. Der Schiri-Assistent habe ihm an der Seitenlinie bestätigt, dass es „knapp Abseits“ gewesen sei. Das brachte den Duisburger Trainer auf die Palme: „Die Art und Weise, wie du an der Seitenlinie behandelt wirst, ist respektlos und arrogant. Das ärgert mich brutal. Ich verstehe nicht, was hier läuft.“

Höchst umstritten war auch die gelbe Karte, die Torhüter Leo Weinkauf in der 70. Minute kassierte. Der Magdeburger Sirlord Conteh ging gut 30 Meter vor dem Tor im Duell mit dem MSV-Keeper, der letzter Mann war, zu Boden. Der Schiedsrichter hätte Rot zücken müssen, wenn er der Meinung war, dass es ein Foul war. Die Fernsehbilder belegten indes, dass Weinkauf den Magdeburger bei seiner Grätsche nicht berührt hatte. Christian Titz sah das anders: In seinen Augen beging der Keeper das Foul mit der Hand. Das war aber auf den TV-Bildern nicht zweifelsfrei zu erkennen.