Duisburg. Der rechnerische Abstieg der Duisburger Frauen könnte am Sonntag schon feststehen. Der Trainer glaubt aber noch an die minimale Chance.
Aufgeben will Thomas Gerstner die Sache noch nicht. „Wir haben dreimal die Rettung geschafft. Und noch ist nichts entschieden“, sagt der Trainer des Fußball-Bundesligisten MSV Duisburg. Seine Spielerinnen, die in 18 Versuchen in der laufenden Saison bislang keinen Sieg gelandet haben, bräuchten aus den verbleibenden vier Spielen noch mindestens deren drei, um den SV Meppen und den SC Sand hinter sich zu lassen. Weil die bevorstehende Aufgabe gegen Titelverteidiger VfL Wolfsburg (Sonntag, 14 Uhr, PCC-Stadion/live auf dem Youtube-Kanal des MSV und bei DFB.de) jedoch kaum lösbar erscheint, könnte bei gleichzeitigen Erfolgen der beiden Konkurrenten (Meppen empfängt die TSG Hoffenheim, Sand den SV Werder Bremen) der Abstieg auch schon rechnerisch an diesem Wochenende feststehen.
Die beiden Duelle mit dem VfL im bisherigen Saisonverlauf brachten dem MSV zwar nichts Zählbares ein, gehörten aber zu den beherzteren Auftritten. In der Liga gab es ein 2:5 in Niedersachsen, im DFB-Pokal ein 1:3. „Wir haben schon Halbzeiten gegen Wolfsburg gewonnen – warum nicht ein ganzes Spiel?“, fragt Coach Gerstner. Allerdings muss er bei diesem Unterfangen seine Elf mal wieder ein wenig umbauen. Mit Geldona Morina und Claire O’Riordan fehlen zwei Stammkräfte gelbgesperrt. Auch Hana Hamdi, Meret Günster und Lucia Harsanyova fehlen weiterhin.
Duisburger Kader soll erstligatauglich sein
An der Mündelheimer Straße muss so oder so momentan zweigleisig gearbeitet werden. Zwar hält Thomas Gerstner den Glauben an die Minimalstchance aufrecht, ist aber auch schon mit der Planung für die kommende Saison befasst, die sich für den MSV aller Wahrscheinlichkeit nach in der Zweitklassigkeit abspielen wird. Dieser Begriff soll nach Möglichkeit aber wenig Bedeutung haben. „Wir wollen einen Kader zusammenstellen, der erstligatauglich ist“, kündigt Gerstner an. Die Vision im Verein sei da, im Abstiegsfall so schnell wie möglich nach oben zurückzukehren und dort dann auch eine gute Rolle zu spielen – eine bessere also als in der bisherigen Frauenfußball-Historie des MSV, der seit der Übernahme des Spielrechts vom FCR 2001 im Jahr 2014 immer nur gegen den Abstieg gekämpft hat.
Thomas Gerstner ist hoffnungsfroh, dass dies gelingen kann, sagt aber schon zum Thema Wiederaufstieg: „Ein Selbstläufer wird das nicht.“