Duisburg. Das Aufstiegsrennen in der 2. Bundesliga der Frauen bleibt spannend. Der MSV Duisburg glänzt gegen Andernach nicht, holt aber die Punkte.

Herausforderung akzeptiert! Als am Ostersonntag um kurz nach 14 Uhr in der Schauinsland-Reisen-Arena die Partie der 2. Frauen-Bundesliga zwischen den Kickerinnen des MSV Duisburg und der SG 99 Andernach angepfiffen wurde, war klar, dass die Gastgeberinnen unter Zugzwang stehen. RB Leipzig, hartnäckigster Verfolger im Rennen um den zweiten Aufstiegsplatz hinter Spitzenreiter SV Meppen, hatte gerade zwar nach 1:2-Pausenrückstand nur relativ holprig mit 3:2 gegen Schlusslicht Borussia Bocholt gewonnen, ungeachtet dessen aber angesichts eines noch mehr ausstehenden Spieles die Zebras zumindest virtuell überflügelt. Der MSV war dem Druck gewachsen und brachte sich mit dem 3:0 (1:0)-Erfolg wieder zurück in die bessere Ausgangsposition.

Die Kapitänin ist zurück: Yvonne Zielinski (Mitte) half mit, den wichtigen Sieg einzufahren.
Die Kapitänin ist zurück: Yvonne Zielinski (Mitte) half mit, den wichtigen Sieg einzufahren. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Nico Schneck und sein Vater Walter, die erstmals in der Arena als Teamchef-Trainer-Gespann an der Seitenlinie agierten, hatten gegenüber dem 0:2 beim SV Meppen zwei Änderungen in der Startaufstellung vorgenommen – eine erwartbare und eine doch zumindest leicht überraschende. Eher wenig erstaunlich war die Rückkehr von Yvonne Zielinski nach überstandener Covid-Infektion; sie übernahm auch von Alexandria Hess wieder die Kapitänsbinde. Im Tor erhielt zum zweiten Mal in dieser Saison Ena Mahmutovic statt Kari Närdemann das Vertrauen – ausgerechnet gegen Andernach. Im Hinspiel hatte die 18-Jährige mit einem bösen Patzer nach wenigen Augenblicken die schmerzhafte 1:3-Niederlage eingeleitet.

Gelegenheiten, sich auszuzeichnen, bekam die etatmäßige Zweitkeeperin, die am Donnerstag noch das Tor der Niederrheinliga-Reserve beim 4:0-Erfolg in Hemmerden gehütet hatte, nur selten. Andernach beschränkte sich vor dem Wechsel darauf, dem MSV das offensive Leben so schwer wie möglich zu machen. Nur einmal wurde es leicht brenzlig, als Mahmutovic nach einem Rückpass die auf sie zustürmende Vanessa Zilligen anschoss. Die Kugel prallte aber ins Toraus (13.).

Meret Günster köpft zur Führung ein

Der MSV fand ohne die weiterhin ausfallende Miray Cin lange kein wirklich überzeugendes Mittel, die Deckung der „Bäckermädchen“ – so genannt aufgrund der volkstümlichen Bezeichnung Andernachs als „Bäckerjungenstadt“ – zu überwinden. Erst in der 34. Minute klappte es dann doch: Nach einer Flanke von der rechten Seite kam Meret Günster in Mittelstürmerinnenposition zum Kopfball und setzte die Kugel in den linken Winkel.

Die Gäste aus Rheinland-Pfalz versuchten im zweiten Durchgang mehr zu wagen, wurden aber höchstens bei Standardsituationen ansatzweise gefährlich. Es dauerte bis zur 72. Minute, ehe dem MSV das vorentscheidende 2:0 gelang: Nach langem Abstoß von Ena Mahmutovic leitete Meret Günster den Ball gekonnt per Hacke und exakt im korrekten Moment, um eine Abseitsposition zu vermeiden, auf die startende Selina Vobian weiter, die auf und davon ging und zum 2:0 einschob.

MSV macht kurz vor Schluss den Deckel drauf

Das 3:0 zwei Minuten vor Schluss war dann fast eine Kopie des vorherigen Treffers. Wieder drosch Ena Mahmutovic das Leder weit nach vorn, das diesmal von einer Andernacher Abwehrspielerin in Richtung des eigenen Tores weitergeleitet wurde. Die eingewechselte Melissa Ugochukwu schaltete schnell, umkurvte Gästetorhüterin Laura van der Laan und traf ungefährdet zum Endstand.

Der MSV hat nun wieder vier Punkte Vorsprung vor RB Leipzig, das am Mittwoch mit der Partie in Andernach die Tabelle begradigt. Aus dem Rennen als möglicher Verfolger ist derweil der 1. FC Nürnberg, der sich eine 1:5-Heimpleite gegen Abstiegskandidat FC Ingolstadt 04 leistete. Für die Zebras geht es am kommenden Sonntag um 14 Uhr beim Tabellenletzten in Bocholt weiter.

MSV: Mahmutovic – Henriksen (90. Bitzer), O’Riordan, Fürst, Parcell (70. Vogel) – Halverkamps (79. Ebels), Ochoa, Günster (70. Ugochukwu), Zielinski – Hess, Vobian (90. Angerer).