Duisburg. Drittligist MSV Duisburg holt erneut einen jungen Spieler aus dem Unterbau eines höherklassigen Klubs. Er soll eine Schwachstelle besetzen.
Der Fußball-Drittligist MSV Duisburg vermeldet einen zweiten Neuzugang. Niklas Kölle wechselt von der zweiten Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim zu den Zebras. Der 22-Jährige trug mit 30 Einsätzen dazu bei, dass der Viertligist in der abgelaufenen Saison die Klasse halten konnte. Seine Vita weist 113 Viertliga-Spiele, sechs U18-Länderspiele und eine Ausbildung beim VfL Wolfsburg aus. Seine Rückennummer wird die 32. Am Mittwoch zuvor hatte der Spielverein bekanntgegeben, dass Philipp König als Mittelstürmer aus der zweiten von Holstein Kiel zum Spielverein übersiedelt. Der Angreifer ist ebenfalls erst 22 Jahre alt.
Niklas Kölle besetzt Schwachpunkt des MSV Duisburg
Die Verpflichtung von Niklas Kölle verdient gleichwohl besondere Aufmerksamkeit. Sportgeschäftsführer Ralf Heskamp und Trainer Torsten Ziegner müssen extrem überzeugt sein von dem Talent. Der Linksfuß, der bereits für die „Zweite“ von Mainz 05 viertklassig kickte, besetzt eine böse Schwachposition aus der vergangenen Saison. Die Zebras schluckten allein in der Rückserie 15 Tore über die linke Abwehrseite. Weder Leroy Kwadwo noch Niko Bretschneider konnten als Außendienstmitarbeiter überzeugen. Keiner hatte einen Stammplatz.
Kwadwo hat noch einen Vertrag und bleibt deshalb im Kader. Niko Bretschneider ließ man jedoch ohne Träne im Knopfloch ziehen. Für die wunde Stelle im Zebra-Spiel hat der Verein nun einen Mann geholt, der erst noch was werden will. Ralf Heskamp hat laut MSV-Pressemitteilung gesagt: „Niklas ist bereit für den nächsten Schritt in seiner Karriere. Ein dynamischer und interessanter Linksverteidiger, den ich schon aus seiner Wolfsburger Zeit kenne – und auf dessen Entwicklung nicht nur wir sehr gespannt sein dürfen.“ Trainer Torsten Ziegner zitiert die MSV-Presseabteilung so: „Er wird unsere linke Seite definitiv verstärken und dort für einen ausgeprägten Konkurrenzkampf sorgen!“ Er sollte ihn nach Möglichkeit klar gewinnen.
Er weiß, wie eine Dreierkette funktioniert
Immerhin, Kölle weiß, wie eine Dreierkette funktioniert. Dieses System hatte auch „Hoff zwo“ gespielt. Den Neuzugang zitiert der MSV so: „Ich freue mich riesig auf diese Arena, auf die Fans und die Stimmung hier und natürlich auch auf meine neue Mannschaft und das Trainerteam. Ich bin richtig heiß auf den Spielverein.“
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Die Verpflichtungen zu diesem Zeitpunkt sollten jedoch lediglich als Vorspiele zu den Aktivitäten auf dem Transfermarkt gesehen werden. Zwei 22-Jährige und den Teenager Hamza Anhari hat der Drittligist bisher auf die Lohnliste gesetzt. Innenverteidiger Tobias Fleckstein, der bleiben darf, ist im April 23 geworden. Zudem hatte sich Ralf Heskamp mit dem 35-jährigen Moritz Stoppelkamp auf eine Vertragsverlängerung geeinigt. Keiner der vier Spieler entspricht dem Beuteschema von Torsten Ziegner.
Die mittlere Preisklasse muss noch besetzt werden
Der Coach, der zum Saisonfinale für den Dreierkettenschmied Hagen Schmidt kam, hatte bei einer ersten Inventur festgestellt: Der Kader sei nicht gut ausbalanciert. Der MSV habe viele junge und viele ältere Spieler auf dem Rasen. Was ihm fehle, sei die mittlere Preisklasse. Gesucht werden also Leistungsträger im Altersbereich 26 bis 28 Jahre. Ziegner sagte das in einer Pressekonferenz so: „Unsere Idee ist es schon, das Segment gewisse Erfahrung und trotzdem noch Entwicklungsmöglichkeiten der Mannschaft zuzuführen. Wir versuchen schnell zu sein und gut zu sein. Wir brauchen Jungs, die uns weiterhelfen und die uns besser machen.“
Ziegner hatte eingeräumt, dass auch mal ein 22-Jähriger oder 29-Jähriger dabei sein könne. Bislang ergänzte man den Kader mit niemand älter als 23 und einem über 29-Jährigen. Das weckt die Neugier, mit welchen Spielern die sportliche Leitung den Personalstand in den Wochen bis zum Trainingsstart am 13. Juni ausbalancieren wird. Zehn Verträge waren zur Saison ausgelaufen. Fünf Plätze sind bereits wieder besetzt. Anhari spielt dabei vermutlich vor allem U19.
Damit rücken die fünf zu besetzenden Planstellen in den Fokus, damit sich die Kluft zwischen Alt und Jung im Kader schließt.