Duisburg. Die Frauen des MSV Duisburg sind nach einem Jahr wieder erstklassig. Nach dem 3:1 in Henstedt-Ulzburg können sie nicht mehr abgefagen werden.
Die Frauen des MSV Duisburg haben es wieder getan: Nach nur einem Jahr Zweitklassigkeit feierten sie am Sonntagmittag im idyllischen holsteinischen Ulzburg den Wiederaufstieg in die 1. Fußball-Bundesliga. Das 3:1 (1:0) beim SV Henstedt-Ulzburg war „sicher nicht unser bestes Spiel in dieser Saison“, analysierte Kapitänin Yvonne Zielinski, „aber wir haben es geschafft und freuen uns jetzt erstmal auf einen tollen Saisonabschluss in 14 Tagen mit unseren Fans in unserer Arena“. Vorher stand aber noch eine feucht-fröhliche Rückfahrt ins Vereinsheim an der Mündelheimer Straße auf dem Plan – inklusive Bordverpflegung und Aufsteigershirts.
Teamchef Nico Schneck, inzwischen als Nachfolger des bis Mitte März als Trainer amtierenden Henrik Lehm im Amt, verwies darauf, dass „wir von Anfang an den Anspruch hatten, wieder aufzusteigen. Und das haben wir uns absolut verdient, besonders durch unsere Superserie zum Schluss.“ Einziger Wermutstropfen: Kurz vor Schluss verletzte sich Selina Vobian am Kopf und musste zur Untersuchung ins Krankenhaus.
Das Trainergespann mit Nico und Walter Schneck vertraute bei diesem ersten von zwei Matchballspielen derselben Elf, die vor Wochenfrist den 1. FC Nürnberg mit 1:0 besiegt hatte. „Wir haben inzwischen ein eingespieltes Team gefunden“, betonte Nico Schneck vorab noch einmal. Die Zebras belegten diese Analyse von Anfang an eindrucksvoll: Das Spiel lief nur in eine Richtung, drei Ecken bis zur fünften Minute waren der Beleg. Bis zur ersten Großchance dauerte es allerdings bis zur 14. Minute: Den Freistoß von Selina Vobian aus 18 Metern lenkte SVHU-Torfrau Anneke Klaas über die Latte. Auch Claire O‘Riordans Kopfball fand nicht ins Ziel (21.).
Gastgeberinnen hielten dagegen
Inzwischen nahmen aber auch die Gastgeberinnen deutlich mehr am Spiel teil, etliche Konter zeigten, dass die Absteigerinnen keineswegs gewillt waren, die Begegnung abzuschenken. Letztlich sprang aber keine besonders gefährliche Situation dabei heraus. Und gerade, als das Spiel etwas ausgeglichener wurde, erzielte der MSV die von gut einem Dutzend angereisten Fans umjubelte Führung: Nach einem Einwurf an der Mittellinie schnappte sich Alexandria Hess den Ball, lief zehn Meter und traf mit einem satten Schuss aus fast 20 Metern ins rechte Toreck – sehenswert und unhaltbar (29.).
Zehn Minuten später verpasste die agile Stürmerin knapp ihren zweiten Treffer: Anneke Klaas rettete zum wiederholten Mal und lenkte den 18-Meter-Schuss zur Ecke. Unterm Strich stand eine verdiente, aber zu knappe Pausenführung.
Hess und O’Riordan treffen gemeinsam
Mit Savanah Uveges für Antonia Halverkamps begannen die Zebras die vielleicht wichtigste Halbzeit dieser Saison, in die der MSV noch entschlossener startete als in den ersten Durchgang. Die Belohnung verdienten sich die Duisburgerinnen dann in der 56. Minute: Brenna Ochoa entschied sich nun einmal für die kurze Eckenvariante, mit durchschlagendem Erfolg: Ihre scharfe Flanke von rechts verarbeiteten Hess und O‘Riordan gemeinsam zum absolut verdienten 2:0.
Nachdem die Zebras in der Folgezeit etliche Hochkaräter hatten liegen lassen, gelang Henstedt-Ulzburg noch der überraschende Anschlusstreffer, Jennifer Michel traf nach einer schnellen Kombination, die aber durchaus hätte unterbunden werden können (73.). Zehn Minuten später verpasste Uveges die Entscheidung, ihr Volleyschuss flog deutlich über den Kasten.
Das wurmte die US-Amerikanerin aber offensichtlich extrem, denn nur eine Minute später legte sie von rechts butterweich in die Zentrale und erneut war die überragende Alexandria Hess zur Stelle. Aus elf Metern traf sie unhaltbar zum 3:1 – und nun sendete der MSV das klare Signal: Erste Liga, wir kommen! Das kam auch beim Betreuerstab auf der Bank an, der sich nun daran machte, die kühlenden Getränke für den Schlusspfiff bereitzustellen.
MSV: Mahmutovic (90. Närdemann) – Henriksen, Fürst, O’Riordan, Parcell (69. Günster) – Zielinski, Ochoa, Brandt (69. Ugochukwu), Vobian – Halverkamps (46. Uveges), Hess.
Tore: 0:1, 0:2 Hess (29., 56.), 1:2 Michel (73.), 1:3 Hess (84.).