Sprockhövel. Zu ihrem letzten Spiel in der Regionalliga erwartet die TSG Sprockhövel Rot-Weiss Essen. Die Essener haben aber ein ganz anderes Spiel im Fokus.

  • Die Essener treffen am kommenden Donnerstag im Niederrheinpokal-Finale auf den MSV Duisburg
  • Im Hinspiel verlor die TSG zwar gegen RWE, doch der beste Mann auf dem Platz war ein Sprockhöveler
  • Für die TSG war es trotz des Abstiegs eine gute Saison, die aber auch viel Kraft gekostet hat

Letzter Auftritt der TSG Sprockhövel in der Fußball-Regionalliga. Zum Abschluss der Saison 2016/2017 haben sich aber noch einmal prominente Gäste angesagt, denn die TSG erwartet am Samstag um 14 Uhr im Hagener Ischelandstadion Rot-Weiss Essen.

Für die TSG ist das noch einmal ein richtiger Höhepunkt, für RWE dagegen wohl eher ein Vorbereitungsspiel auf das Niederrheinpokalfinale am kommenden Donnerstag gegen den MSV Duisburg.

Rot-Weiss Essen 1955 Deutscher Meister


FB Fußball Regionalliga Ischelandstadion in Hagen, TSG Sprockhövel - BVB 09 Borussia Dortmund 0: 4, hier TSG Torwart Sven Möllerke Foto: Volker Speckenwirth / Funke Foto Services, 20.08.2016
FB Fußball Regionalliga Ischelandstadion in Hagen, TSG Sprockhövel - BVB 09 Borussia Dortmund 0: 4, hier TSG Torwart Sven Möllerke Foto: Volker Speckenwirth / Funke Foto Services, 20.08.2016 © Volker Speckenwirth

In der Meisterschaft wird Rot-Weiss Essen die Saison mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf Platz fünf beenden. Das ist ordentlich, aber für einen Verein, der auch schon einmal Deutscher Meister war (1955 wurde im Finale der 1. FC Kaiserslautern mit 4:3 geschlagen), natürlich kein Traumergebnis. Aber immerhin hat sich die Mannschaft von Trainer Sven Demandt im Vergleich zur Vorrunde deutlich gesteigert. Aus den vergangenen sechs Spielen wurden vier Siege und zwei Unentschieden geholt.

Balaika: „Das Jahr hat viel Kraft gekostet“

RWE wird in den nächsten Jahren also neue Versuche starten, die Regionalliga durch den oberen Ausgang zu verlassen. Für die TSG geht es dagegen unten raus - also zurück in die Oberliga.

„Nach der Partie gegen RWE beschäftigen wir uns dann ausschließlich mit der Oberliga“, sagt TSG-Trainer Andrius Balaika, der das letzte Spiel in der Regionalliga noch einmal genießen will. Aber der Litauer stellt auch klar, dass dieses Jahr in der vierthöchsten deutschen Spielklasse viel Kraft gekostet hat. „Wenn man sich nicht ausschließlich auf den Fußball konzentrieren kann und während der Woche bis 17.30 Uhr arbeitet oder bis 18 Uhr in der Uni ist, dann ist das alles nicht ganz so leicht“, sagt Balaika, der die Regionalliga aber in guter Erinnerung behalten wird. „Das wird auch bei den Spielern so sein“, sagt der Coach. „Für viele wird es in ihrer Karriere das einzige Jahr in der Regionalliga gewesen sein. Und vielleicht ja auch für mich als Trainer.“

Antwi-Adjej trifft im Hinspiel zweimal

Ein Spieler der weiterhin auf diesem Niveau gegen den Ball treten will und die TSG deshalb verlassen wird, ist Christopher Antwi-Adjej, der im Hinspiel gegen Rot-Weiss Essen der beste Mann auf dem Platz war, obwohl die Sprockhöveler am Ende mit 2:3 verloren. Antwi-Adjej erzielte beide Tore für die TSG, für die er sein Abschiedsspiel aber schon beim 3:2-Sieg gegen Viktoria Köln gemacht hat. Gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf fehlte er wegen eines Muskelfaserrisses, der einen Einsatz auch im Spiel gegen Rot-Weiss Essen unmöglich macht.

Bisher 16 Spieler im Kader für die Oberliga

„Schade“, sagt Andrius Balaika, dem sich ganz andere Alternativen bieten, wenn der schnelle Außenbahnspieler dabei ist. „Wenn Jimmy ausfällt, dann fehlen uns einige Möglichkeiten, dann ist es ein ganz anderes Spiel“, so Sprockhövels Trainer, der in Zukunft ohne Antwi-Adjej auskommen muss.

Die Kaderplanung für die nächste Saison ist bei der TSG in den letzten Tagen noch nicht weiter vorangekommen. Aktuell stehen zwei Torhüter und 14 Feldspieler auf dem Zettel für die Oberliga-Saison. Neu dabei sind bisher nur Elsamed Ramaj (SV Hohenlimburg) und Xhino Kadiu (Westfalia Rhynern), der allerdings schon einmal in Sprockhövel gespielt hat.