Sprockhövel. . Sprockhövels Coach ist mit dem Verhalten von Aachens Fuat Kilic nicht einverstanden. Die Unzufriedenheit beim ehemaligen Bundesligisten ist groß.
- Aachens Trainer moniert die fehlenden Balljungen und stößt mit seiner Kritik auf wenig Verständnis
- Sprockhövels Coach Andrius Balaika empfiehlt Aachen, die Liga schnell zu verlassen
- Mit 750 zahlenden Zuschauern in Hagen sind die TSG-Verantwortlichen nur bedingt zufrieden
Zufriedene Gesichter auf der einen Seite, angespannte Stimmung auf der anderen. Mit dem 1:1 zwischen der TSG Sprockhövel und Alemannia Aachen konnten Spieler und Verantwortliche der TSG gut leben, bei den Gästen dagegen war die Laune schlecht.
Kein Wunder: Während die Sprockhöveler die Spiele in der Regionalliga trotz des letzten Tabellenplatzes genießen, fühlt sich der ehemalige Bundesligist in der vierthöchsten deutschen Spielklasse überhaupt nicht wohl. Zudem haben die Aachener weiterhin finanzielle Probleme, die sie in der Regionalliga nicht lösen können. Ein Aufstieg ist für den Tabellenvierten bei zwölf Punkten Rückstand auf die Spitze aber kein Thema mehr.
Kilic wird die Alemannia zum Saisonende verlassen
Die Finanzsituation ist in Aachen in diesen Tagen ungeklärt, klar ist dagegen, dass Trainer Fuat Kilic zum Saisonende gehen wird. Verein und Coach haben sich darauf verständigt, die Zusammenarbeit wegen der fehlenden Planungssicherheit nach der Saison 2016/2017 zu beenden.
Natürlich trägt so etwas nicht gerade zur Aufhellung der Stimmung bei, und wenn man dann beim Tabellenletzten nicht über ein 1:1 hinaus kommt, dann verdüstert das die Laune natürlich noch mehr. Kilic schimpfte über die Rahmenbedingungen, die er im Hagener Ischelandstadion angetroffen hatte.
Dem Aachener Trainer geht es nicht schnell genug
Die Spielunterbrechungen waren dem Aachener Trainer zu lang. Keine Balljungen und zu wenig verfügbare Bälle zum Wechseln, so seine Kritik, die Sprockhövels Geschäftsführer André Meister recht gelassen konterte. „Da gibt es keine Bestimmungen, der Schiedsrichter hat uns darauf auch nicht hingewiesen“, so Meister.
Balaika wundert sich sehr über seinen Gegenüber
Sprockhövels Trainer Andrius Balaika wurde dann aber ein bisschen deutlicher, als er auf das Verhalten von Kilic angesprochen wurde. „Er hat uns während des Spiels wiederholt mehrfach auf übelste Weise beschimpft“, sagte Balaika. „So ein Benehmen habe ich noch nicht erlebt. Man hat gemerkt, dass Mannschaft und Trainer überhaupt keine Lust auf die Regionalliga haben. In Aachen ist es Kilic gewohnt, dass er keine Tür öffnen muss. Da stehen dann Herren in Anzug und Krawatte bereit. Das ist bei uns natürlich anders. Das können wir nicht bieten. Wenn die Aachener mit solchen Verhältnissen aber nicht klarkommen, dann sollen sie zusehen, dass sich schnell wieder aus der Liga herauskommen.“
750 Zuschauer im Hagener Ischeland-Stadion
Kilic musste sich nach dem Spiel auch lautstarke Kritik des Aachener Anhangs anhören. Mehr als 300 Zuschauer brachte die Alemannia mit, insgesamt waren es am Mittwochabend 750. Das ist eine Zahl, die bei der TSG zu zwiespältigen Gefühlen führt, immerhin liegt der Rekord in dieser Saison bei 3 000 zahlenden Zuschauern im Spiel gegen die U 23 von Borussia Dortmund.
Und den Wuppertaler SV wollten im Hagener Ischelandstadion immerhin 2 100 Fußball-Fans sehen. „Da sind 750 Zuschauer bei einem Gegner wie Alemannia Aachen also relativ wenig“, so André Meister. „Aber man muss auch bedenken, dass das Spiel an einem Mittwochabend stattgefunden hat.“