Dortmund. Am Samstag war ich wieder mit der Laufschule Dortmund unterwegs. Das Thema: Trailrunning-Schuhe testen. Das Problem: Ich kann mich nicht entscheiden.

Bei idealen Witterungsbedingungen lud die Laufschule Dortmund am Nikolaustag in die Bolmke, ein Waldgebiet hinterm Stadion. Die Bolmke ist ein schnuckeliger, innenstadtnaher Wald, der zum Laufen ein wunderbares, abwechslungsreiches Terrain bietet. Viele Anstiege und Trampelpfade machen die Bolmke zu einem tollen Revier zum Trainrunning. Wenn die Hunde nicht wären!

Für mich als Hundephobiker ist die Bolmke im Normalfall tabu. Hier laufen die Tiere grundsätzlich unangeleint, jagen sich gegenseitig durchs Unterholz oder tragen ihre Revierkämpfe aus. Auf Läufer nehmen sie nicht unbedingt Rücksicht. Doch am Nikolaustag war ja wieder Gruppenlaufen angesagt. Ein knappes Dutzend Läuferinnen und Läufer traf sich zum Schuhtest. Zu diesem Zweck hatten die Vertreter zweiter Hersteller Zelte auf- und ihr Trailschuhsortiment bereitgestellt.

Auf einer rund 2,5 Kilometer langen Schleife durch den Wald haben wir die Schuhe dann jeweils ausprobiert. Coach Oliver hatte die Strecke zuvor mit auf Bäume oder Steine gemalten Pfeilen markiert, so dass es fast unmöglich war, den Weg nicht zu finden. Aber in der Gruppe ist es ohnehin unwahrscheinlicher, sich zu verirren.

Schuhe unter Realbedingungen gestestet

Es war durchaus interessant, Schuhe einmal unter Realbedingungen testen zu können. Laufschuhgeschäfte sollten immer direkt an der Piste liegen - das würde den Schuhkauf erheblich erleichtern. Zwar gönnen Fachgeschäfte ihren Kunden in der Regel eine vierwöchige Testphase - aber so ein Direktverkauf im Wald wäre doch mal was. Es war so einfach: Testschuh an, eine Runde laufen.

Das Konkurrenz-Produkt an die Füße - und wieder ab in den Wald. Anschließend gönnte ich mir noch eine dritte Runde mit einem weiteren Paar. Das Ergebnis: Ich habe wohl einen Trailschuh gefunden, der zu mir passt. Überrascht war ich vom geringen Gewicht und von der dünnen Sohle der Schuhe. Als Trail-Newcomer hatte ich eher gedacht, Trailschuhe seien so etwas wie Wanderschuhe für Läufer.

Doch das Gegenteil ist der Fall. Die Schuhe bieten durch ihre dünne Sohle viel Gefühl für den Untergrund. Der Fuß spürt Unebenheiten, Wurzeln und Steinchen, ohne dass es schmerzt. So muss der Fuß einerseits viel arbeiten, hat aber auch deutlich mehr Halt als in gewöhnlichen Laufschuhen. Auf dem gesamten Kurs bin ich nicht einmal weggerutscht. Mit meinen Straßentretern passiert mir das im Gelände hin und wieder. Wie schon nach dem ersten Trail-Versuch auf Phoenix West wurde ich beim Testschuh-Lauf noch einmal darin bestätigt, dass ich neue Schuhe brauche. Aber lohnt sich die Investition wirklich? Ich bin mir immer noch nicht sicher...