Krefeld. Das DHB-Team hat beim eigenen Vier-Nationen-Turnier den ersten Sieg gefeiert und sich damit die Chance auf den Gesamterfolg erhalten. Einen Tag nach der 28:29-Niederlage gegen Österreich besiegte der Gastgeber am Samstag Russland mit 35:26 (17:11).

Die deutschen Handballer haben als Gastgeber ihre Chance auf den Gesamtsieg beim Vier-Nationen-Turnier gewahrt. Die Mannschaft von Bundestrainer Martin Heuberger besiegte Russland am zweiten Spieltag in Krefeld unerwartet deutlich mit 35:26 (17:10) und rehabilitierte sich für die überraschende Auftaktniederlage gegen Österreich (28:29) am Freitag in Dortmund.

Bester Werfer vor 5140 Zuschauern gegen den WM-Siebten Russland war Linksaußen Uwe Gensheimer von den Rhein-Neckar Löwen mit zehn Treffern. Zum Abschluss des Turniers trifft die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) am Sonntag (18.00 Uhr/Eurosport) in Oberhausen auf Island. Die Isländer führen die Tabelle nach ihrem 30:22 (11:11)-Erfolg gegen Österreich mit 4:0 Punkten vor Deutschland (2:2) an.

DHB-Team von Beginn an sehr selbstbewusst

Bei der Länderspielpremiere einer deutschen Handball-Nationalmannschaft in Krefeld begannen die ersatzgeschwächten Gastgeber auch ohne die fehlenden Rückraumspieler Steffen Weinhold, Adrian Pfahl, Michael Haaß, Steffen Fäth und Sven-Sören Christophersen äußerst konzentriert. Im Angriff wurden die technischen Fehler im Gegensatz zum Spiel gegen Österreich deutlich reduziert, die Abwehr machte mit ihrer aggressiven Spielweise den Russen das Leben schwer. Zudem bot Torhüter Martin Ziemer von der TSV Hannover-Burgdorf eine überragende Leistung.

Der Lohn war eine schnelle 5:1-Führung (9.). Angetrieben von den Zuschauern agierte die DHB-Auswahl auch in der Folge selbstbewusst. Ballgewinne in der Abwehr wurden zu Tempogegenstoßtoren durch die schnellen Außen Gensheimer und Patrick Groetzki genutzt. Zudem funktionierten auch immer wieder die Anspiele an Kreisläufer Patrick Wiencek, der sein 50. Länderspiel bestritt.

'Das ist eine deutliche Leistungssteigerung im Gegensatz zum Spiel am Freitag. Der Trainer hat es geschafft, die Mannschaft neu einzustellen', sagte DHB-Vize Bob Hanning in der Halbzeitpause.

Deutschland zeigte auch nach dem Seitenwechsel hohes Niveau

Heuberger wechselte gegen die im Gegensatz zu Deutschland für die EM in Dänemark (ab 12. Januar) qualifizierten Russen nicht ganz so oft durch wie gegen Österreich. Der erst 19-jährige Fabian Wiede von den Füchsen Berlin feierte dennoch schon vor der Pause sein Länderspieldebüt.

Auch nach dem Wechsel hielten die deutschen Handballer ihr hohes Niveau. Ziemer ließ die Russen mit seinen Paraden verzweifeln, vorne traf Gensheimer nach Belieben. So stand am Ende im 97. Vergleich mit Russland der 37. Sieg (53 Niederlagen). (sid)