Hamburg. Frank Rost soll als ehemaliger Fußball-Profi den Handballern des HSV eine rosige Zukunft ermöglichen. Als neuer Geschäftsführer ist er vor allem für die Sponsoren-Akquise zuständig. Dass das im Handball nicht so einfach werden dürfte wie im Fußball, ist dem ehemaligen Schalke-Torhüter bewusst.

Früher kannte man ihn im verschmutzten Trikot, am Mittwoch präsentierte sich Frank Rost im dunklen Anzug und mit weißer Krawatte. Der ehemalige Fußball-Profi führt ab dem 1. Juli die Geschäfte beim Handball-Bundesligisten HSV Hamburg. Gemeinsam mit Christoph Wendt soll sich der frühere Keeper des Hamburger SV vor allem um die wirtschaftlichen Belange des amtierenden Champions-League-Siegers kümmern. "Da habe ich richtig Bock drauf", sagte Rost. "Hier wird ein hervorragender Handball gespielt."

Der 39 Jahre alte ehemalige Nationaltorwart, der Betriebswirtschaft uns Management studiert hat, ist sich der Schwere seiner kommenden Aufgabe bewusst. "Im Fußball ist das mediale Interesse einfach viel größer." Auch beim HSV Hamburg seien in der Vergangenheit Fehler gemacht worden. "Wenn alles funktionieren würde, würde ich nicht hier sitzen", sagte Rost. Sein Hauptaugenmerk soll auf der Akquise von Sponsoren liegen: "Besitz kommt von Behalten." Die Gewinnung von Geldgebern aber würde gerade in Hamburg nicht einfach werden: "Ich lebe nicht auf meiner Gummibanane in einem Paralleluniversum."

Rost kommt aus einer Handballer-Familie

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Die Welt des Handballs ist dem 39-Jährigen nicht fremd. Seine Mutter Christina (60 Jahre) war 1975 mit der DDR-Auswahl Weltmeisterin und gewann bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal Silber sowie 1980 in Moskau Bronze. Vater Peter (61) gehörte zur DDR-Mannschaft, die 1980 in Moskau die Goldmedaille gewann. "Meine Eltern finden es sehr gut, dass ich jetzt im Handball aktiv bin", berichtete er. Auch Handball-Ikone Stefan Kretzschmar, den Rost seit früher Jugend kennt, habe ihn gebeten, im Handball aktiv zu werden.

Mit dem HSV Hamburg verfolgt Rost ehrgeizige Ziele: "Wir treten nicht an, um Fünfter zu werden. Wir wollen Titel holen." Wichtig dabei sei Trainer Martin Schwalb, der künftig nicht mehr als Geschäftsführer arbeitet und sich auf die Mannschaft konzentrieren kann. Rost: "Martin Schwalb ist der beste deutsche Trainer."

Handball soll in Hamburg populärer werden

HSV-Präsident Matthias Rudolph, der am Rande der Pressekonferenz die Verlängerung des Vertrags mit Torsten Jansen um ein weiteres Jahr bekanntgab, hat mit Rost viel vor. "Mit Flensburg, Kiel und Magdeburg gibt es drei Städte in Deutschland, die Handball leben." In diese Richtung soll es auch in Hamburg gehen. (dpa)