Essen. Christian Prokop, Trainer des Handball-Bundesligisten Tusem Essen, sieht die Seinen vor dem Kellerduell mit dem TV Großwallstadt auf Augenhöhe mit dem kommenden Gegner. Dennoch warnt Prokop vor einem “Selbstläufer“.

Wenn an diesem Freitagabend das Kellerduell der Handball-Bundesliga zwischen Tusem und TV Großwallstadt angepfiffen wird (19.45 Uhr), weht ein wenig Handball-Nostalgie durch den Sportpark am Hallo. Zwei Klubs mit Tradition und Erfolgen stehen sich gegenüber. Die Titelsammlung der Gäste kann sich wahrlich sehen lassen: Siebenmal deutscher Meister, viermal Pokalsieger, fünf internationale Titel. Allein: Die Erfolge der Mainfranken stammen hauptsächlich aus den 80er- und 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

Wie dem Aufsteiger Tusem droht auch den Großwallstädtern, die seit der Gründung der Bundesliga vor 43 Jahren immer dabei waren, der Abstieg. Und auch wenn – wie berichtet – die Tusem-Verantwortlichen planerisch den Fokus bereits auf die zweite Liga legen, tut das dem sportlichen Ehrgeiz in keiner Weise Abbruch. „Es ist ein wichtiges Spiel für“, sagt Tusem-Trainer Christian Prokop. „Wir wollen uns noch ein Erfolgserlebnis holen“, will der 34-Jährige mit seiner Mannschaft trotz des drohenden Abstiegs noch einmal Vollgas geben.

Großwallstadt mit einem Zähler mehr als Tusem

Prokop sieht sein Team – bei dem Philipp Pöter, Ante Vukas, Marcus Bouali und Nicolai Leth Klinge verletzt fehlen werden – mit den Mainfranken auf Augenhöhe. Das drückt sich auch darin aus, dass die Gäste gerade einmal einen Punkt mehr auf dem Konto haben. Trotzdem warnt Christian Prokop davor, zu glauben, die 60 Minuten könnten zu einem Selbstläufer werden. „Wir müssen uns gegenüber dem Hamburg-Spiel besonders in der Abwehr deutlich steigern“, fordert er. Und die Essener müssen sich auf eine robuste Großwallstädter 6:0-Deckung einstellen, deren 36-jähriger „Chef“ Sverre Jakobson auch schon mal bei elf Metern versucht, das gegnerische Spiel zu stören. „Da wird viel Druck auf unsere Schützen zukommen. Wir müssen uns viel bewegen und als Kollektiv dagegen arbeiten“, erklärt Prokop. Es werde sicherlich ein heißer Kampf, „bei dem wir ans Maximum gehen müssen“.

Zum TV Großwallstadt im Jahre 2013 gehört bei aller Stärke aber auch, dass der Tabellenvorletzte in fremder Halle bisher noch keinen Punkt geholt hat. Bleibt das auch am Freitagabend so, darf der Tusem einen Platz vorrücken – und die Großwallstädter bei fünf verbleibenden Spielen wohl auch für die 2. Liga planen.