Essen. Coronafälle überschatten den Start der WM, die Sportler hoffen, dass die Blase dichthält. Der Handball spielt um alles. Ein Kommentar.

Diese Handball-Weltmeisterschaft hatte ihre Unschuld und Unbeschwertheit schon verloren, noch ehe der erste Harzklumpen am Spielball klebte. Überschattet von erschreckend vielen Coronafällen und den ersten Teamabsagen haben die Titelkämpfe am Nil begonnen. Niemand aber kann mit Sicherheit sagen, ob alle Vorkehrungen ausreichen, um die WM zu Ende zu spielen.

Auch interessant

Denn in diesen Wochen führt uns die zweite Welle der Pandemie vor Augen, wie tückisch das Virus ist. Die Testschleusen vor dem Turnierstart sind nur eine trügerische Sicherheit, denn das Virus kann im Körper schlummern und erst in der Blase aktiv werden, sagen Virologen. Die Sorgen um ihre Gesundheit werden die Spieler nicht aus ihren Köpfen bekommen.

Deswegen ist es nun entscheidend, wie diszipliniert Sportler, Betreuer und Organisatoren in den kommenden drei Wochen ihr Leben in der Blase gestalten. Ein Leben in Intervallen: Ruhen, Spielen, Testen. Nicht isoliert, aber separiert. In einem Hotel mit anderen Teams, und doch auf größtmöglichem Abstand.

Zum Spielen gezwungen, um finanziell zu überleben

Der Handball ist mit dem Festhalten an der WM ein großes Wagnis eingegangen. Es sind die Superstars dieser Sportart, die inmitten einer Pandemie ihre Gesundheit und ihre Karriere riskieren, die schon bald wieder zum Geldverdienen in die nationalen Ligen zurückkehren müssen. Die Sportart ist gleichzeitig dazu gezwungen, sich bestmöglich zu vermarkten, um finanziell zu überleben.

Doch falls die Hygienekonzepte in Ägypten nicht funktionieren, wird der Schaden für den Handball gewaltig sein. Er hätte das Vertrauen jener verspielt, die dem Sport ihr Gesicht geben.