Essen. Coronafälle und Absagen überschatten den Start der Handball-WM in Ägypten. Doch das Turnier bietet auch eine Chance. Ein Kommentar.

Sie stand seit vergangenem März unter keinem guten Stern, und fast täglich konnte seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie mit einer Verschiebung oder der Absage der Handball-WM gerechnet werden. Beides blieb aus. Heute wird sie eröffnet, allen Zweifeln zum Trotz.

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Es bleibt die große Frage, wie sich dieses Turnier entwickelt. Die Vorzeichen sind schon einmal schlechte. Am Vorabend des Turniers haben die USA und Tschechien wegen zahlreicher Corona-Infektionen ihre Teilnahme abgesagt. In den vergangenen Monaten wurden immer wieder Bedenken am Turnier in Ägypten geäußert, doch dann kam die Handball-EM der Frauen im Dezember und bewies, dass ein Turnier ohne größere Vorkommnisse gespielt werden kann, wenn die Mannschaften einmal sicher in der sorgenannten Blase angekommen sind. So gingen in den vergangenen Monaten schon andere große Turniere gut über die Bühne.

Die betroffenen Teams haben richtig gehandelt

So weit sind wir noch nicht, noch sind nicht alle Teams vor Ort. Was auch gut ist, die betroffenen Teilnehmer haben die Infektion rechtzeitig erkannt und richtig gehandelt, sie haben die anderen Mannschaften durch ihre Absage geschützt. Doch Corona – da machen wir uns nichts vor - wird auch weiter das alles beherrschende Thema sein, trotz aller Bemühungen um eine virusfreie Umgebung im Land der Pyramiden. Es gibt keine 100-prozentige Garantie, dass alle WM-Spiele coronafrei sein werden. Die gibt es auch nicht am Arbeitsplatz, nicht in Bus und Bahn.

Die WM wird unter besonderen Voraussetzungen gespielt. Ein Turnier, das Zuschauer an den Fernsehgeräten begeistern und in Zeiten des Lockdowns ablenken kann. Für die teilnehmenden Mannschaften ist es ein Turnier, das von den Akteuren Disziplin und Weitsicht erfordert. Nicht nur beim Torwurf. Auch im sozialen Umgang miteinander.