Hamburg.
Vertreter der Handball-Bundesligisten THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt haben sich wegen der Corona-Krise gegen einen Saisonstart am 1. Oktober ausgesprochen.
Kiels Aufsichtsratsvorsitzender Marc Weinstock und Flensburgs Beiratschef Boy Meesenburg plädierten in einem gemeinsamen Interview der "Sport Bild" erneut dafür, erst am 1. Januar mit dem Spielbetrieb zu beginnen. "Allein schon, um in Ruhe unsere Hygienekonzepte zu testen", meinte Weinstock vom deutschen Meister aus Kiel.
Widerspruch kam von Geschäftsführerin Jennifer Kettemann von den Rhein-Neckar Löwen. "Die Clubs der HBL haben sich für einen Saisonstart im Oktober ausgesprochen. Es ist allgemein aktuell sehr schwierig, langfristig zu planen, aber dass es zu Geisterspielen aufgrund eines steigernden Pandemielevels kommen kann, war allen bekannt", sagte sie dem "Mannheimer Morgen".
Derzeit gilt es als unsicher, dass Spiele vor Fans stattfinden können. "Wenn nun pro Geisterspiel mindestens 200 000 Verlust unterm Strich stehen, wird es einige Vereine bald nicht mehr geben", sagte Weinstock. Das werde "eine desaströse Saison".
Auch den Start der Champions League Mitte September halten er und Meesenburg für zu früh. Zudem sprachen sie sich für eine Absage der WM im Januar aus. "Nichts gegen Ägypten, aber die Spieler müssten voraussichtlich hinterher 14 Tage in Quarantäne. Das macht überhaupt keinen Sinn", sagte Weinstock. Meesenburg wies daraufhin, dass "24 Handball-Völker aus aller Welt, teils aus Corona-Krisengebieten" zur WM kämen. Diese WM dürfe nicht stattfinden. "Die Entscheidung einer Austragung obliegt nicht den Clubs", meinte Kettemann.
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