Essen. . Die deutschen Handballer überzeugten gegen Dänemark und Österreich. Das Schaulaufen für die Olympischen Spiele in Rio hat längst begonnen.

Auch am Samstag spukte wieder diese unangenehme Katar-Erfahrung im Kopf von Dagur Sigurdsson herum. „Dieses Spiel war eine Katastrophe“, wetterte der Handball-Bundestrainer noch einmal. Doch langsam könnte das Thema dann auch ausklingen. Die viel besprochene Niederlage von Berlin ist nun drei Wochen her und Sigurdssons Mannschaft hatte gerade die erste beeindruckende Wiedergutmachung geleistet: 33:26 (17:15) besiegte Deutschland im Prestigeduell das Team aus Dänemark.

Den Rückenwind aus der Arena in Köln nahm der Europameister mit, um tags darauf in Gummersbach die Österreicher im zweiten gelungenen Auftritt des Testspiel-Wochenendes mit 26:20 (13:7) aus der Halle zu komplimentieren.

14 Spieler dürfen mit nach Rio

Vier Monate noch bis Rio. Allein diese Zeitspanne dürfte der deutschen Handball-Elite unmissverständlich klar machen, dass nach der Europameisterschaft nun vor Olympia ist. Auf dem Blatt sind es ausschließlich Testspiele, die bis Rio auf das Nationalteam zukommen. Seit dem EM-Titel ist Deutschland für den Höhepunkt des Sportjahres qualifiziert. Aber wer fährt mit? Auch wenn der Bundestrainer jedes olympische Gedankenspiel kategorisch von sich weist, so haben seine Spieler längst verinnerlicht, dass jede Spielminute Teil eines Olympia-Castings ist. Entsprechend stark die Spielfreude. Unter anderem beim Gummersbacher Julius Kühn, der mit „vielen auffälligen Treffern“, wie es Torwart Andreas Wolff ausdrückte, überzeugte.

Dagur Sigurdsson nutzt die Zeit, um zu experimentieren. Zum Beispiel im Tor, wo mit Wolff, Carsten Lichtlein und Silvio Heinevetter drei Kandidaten für zwei Plätze bereitstehen. Und auf dem Feld. 14 Spieler dürfen den Bundestrainer nach Rio begleiten. 16 aber gehörten allein zum starken EM-Kader, und obendrein melden sich Verletzte wie Kapitän Uwe Gensheimer eindrucksvoll zurück. Gut möglich, dass Sigurdsson in den kommenden Wochen noch die Last eines starken Kaders zu spüren bekommen wird. Je nachdem, wie viele Kandidaten verletzungsfrei durchkommen werden.