Essen. Die deutschen Handballer begeistern bei der WM, doch die Spiele laufen nur im Bezahlfernsehen. Eine vergebene Chance für den Handball. Ein Kommentar.

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft reißt die Zuschauer bei der WM in Katar gerade von den Stühlen. Gegen Polen und Russland gab es zwei Krimis, die mit Siegen endeten. Allerdings schauen die meisten Fans hierzulande in die Röhre. Die WM läuft im Bezahlsender Sky, die Öffentlich-Rechtlichen stecken ihre Gebühren stattdessen in den Wintersport und übertragen von morgens bis abends von Bobbahnen, Loipen und Slalomhängen.

Laut ARD ist der Grund für die fehlenden Handball-Übertragungen ein Problem mit der Satelliten-Technik, weshalb die Verhandlungen letztlich scheiterten. Allerdings: Die Übertragungsrechte für die Fußball-WM 2022 sind bereits gesichert. Kreisen dann neue Satelliten im All?

Wie auch immer, die Handballer spielen vor kleinem Fernseh-Publikum. Natürlich gibt es keine Garantie dafür, dass das deutsche Team nach den Auftakterfolgen von Sieg zu Sieg eilt. Aber manchmal entwickeln sich Selbstläufer. Bei den Handballern auf dem Parkett und bei den Fans vor den Fernsehern.

Zuletzt funktionierte genau dieser Mechanismus bei der Darts-WM, die durch die Übertragungen plötzlich zum Gesprächsthema wurde. Diese Chance haben die Handballer erst gar nicht. Das ist schade.