Essen. . Vor der Weltmeisterschaft löste Miroslav Klose Gerd Müller als deutschen Rekordtorschützen ab. In Brasilien zog er mit seinem 16. Treffer bei einer WM am Brasilianer Ronaldo vorbei. Und trotz seines berühmten Saltos, ist der mittlerweile 36-Jährige immer auf dem Boden geblieben.

Ich gebe zu: Als Miroslav Klose im Spiel gegen Ghana seinen berühmten Salto gemacht hat, habe ich mir Sorgen gemacht. Immerhin ist er mittlerweile schon 36 Jahre alt. Und schließlich sprach er selbst auf der DFB-Pressekonferenz kürzlich von seinem "Kadaver", den er "noch ein bisschen rumschleppe". Ein Mann der großen Reden und vielen Worte ist Klose wirklich nicht. Dafür der besonderen.

Er ist einer, der im entscheidenden Moment seinen Mund aufmacht. Zum Beispiel dann, wenn der Schiedsrichter zu seinen Gunsten entscheidet. Und Miroslav Klose das ganz anders gesehen hat, weil er die Hand am Ball hatte. Oder weil er einfach nur regelkonform vom Ball getrennt wurde. Stark. Das nennt man Fair-Play. Das ist Ehrlichkeit. Und das macht sexy.

Rekord-Klose bei der WM in Brasilien

Dabei sieht er immer ein bisschen traurig aus. Er schaut oft etwas ängstlich in die Kamera. Man will ihn schütteln und sagen: „Lach doch mal! Klopf dir auf die Schulter! Sei stolz auf dich!“ Schließlich ist er unser Rekord-Klose: 136 Einsätze und 71 Tore im Trikot der DFB-Elf. Nicht zu vergessen sein 16. Treffer bei einer WM - so viele wie sonst keiner!

Ob er nach seiner vierten Weltmeisterschaft weitermacht, will er nach dem Finale gegen Argentinien entscheiden. Falls es aber nicht auch noch mit einer fünften WM-Teilnahme klappt, wünscht man diesem Stürmer doch von Herzen die Krönung seiner Karriere: Den Titelgewinn. Sollte das gelingen, klappt es vielleicht endlich mit dem Lächeln. Dann darf man auf eine Rede, ganz im Miro-Klose-Stil, hoffen. Und auf einen letzten Salto – den kann er nämlich immer noch.