Rio de Janeiro. Überraschenderweise wird ein Schiedsrichter aus Europa das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 pfeifen. Die Stars des FC Bayern haben gute Erfahrungen mit dem Italiener Nicola Rizzoli gemacht, unter dem das DFB-Team eine blendende Bilanz hat. In der WM-Vorrunde patzte Rizzoli allerdings.

Schiedsrichter Nicola Rizzoli aus Italien wird am Sonntag das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft zwischen Deutschland und Argentinien leiten. Dies erklärte am Freitag Jim Boyce, der Vorsitzende der FIFA-Schiedsrichterkommission.

Die Berufung von Rizzoli gilt als Überraschung, denn eigentlich war erwartet worden, dass bei einem Finale zwischen Teams aus Südamerika und Europa ein Unparteiischer aus einem anderen Kontinentalverband zum Einsatz kommt.

Vorrunden-Fehlentscheidungen und nicht gezückte Rote Karten

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Rizzoli leitete beim WM-Turnier in Brasilien bereits die Gruppenspiele Spanien - Niederlande und Nigeria - Argentinien sowie das Viertelfinale Argentinien - Belgien. Dabei machte Rizzoli vor allem bei der Neuauflage des WM-Finals 2010 zwischen Oranje und Spanien keine gute Figur. Er gab der "La Roja" zu Unrecht einen Elfmeter in der ersten Hälfte und hätte Hollands Tor zum 3:1 durch Stefan de Vrij abpfeifen müssen, da Robin van Persie Keeper Iker Casillas klar im Fünfmeterraum behinderte.

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Im Jahr 2013 amtierte der Italiener beim Champions-League-Finale zwischen Bayern München und Borussia Dortmund im Londoner Wembley-Stadion, was der FCB für sich entscheiden wusste. Im Endspiel der "Königsklasse" ließ Rizzoli den Roten Karton in der Tasche, obwohl es unter anderem wegen eines Ellbogenschlags von Ribery an Lewandowski dazu Gelegenheit gegeben hätte.

Eine Statistik dürfte jedoch Deutschland aufatmen lassen: Alle Spiele des DFB-Team, die Rizzoli leitete, gewann Deutschland: 2007 3:1 gegen Rumänien, 2010 3:1 gegen Bosnien-Herzegowina (beides Freundschaftsspiele) sowie 2012 6:1 in Irland (WM-Qualifikation). (mit dpa)