Berlin. 24 Jahre nach dem deutschen Titel in Italien sieht der damalige Fußball-Weltmeister Guido Buchwald vergleichbare Voraussetzungen für das WM-Endspiel am Sonntag in Rio de Janeiro.

"Die Argentinier haben damals eine ähnliche Mannschaft gehabt - einen Superstar mit dem Diego Maradona wie heute die Argentinier mit Messi", sagte Buchwald der dpa.

Der 53-Jährige erwartet auch für das Finale wieder eine kompakte und defensive argentinische Mannschaft. "Da wird es ein bisschen Geduld erfordern", sagte der 76-malige Nationalspieler. Er warnte davor, die Abwehr angesichts der starken Offensivspieler zu weit zu öffnen, erwartet aber andererseits, dass das DFB-Team die Argentinier müde spielt und seine Überlegenheit im Lauf der Partie in Tore ummünzt.

Lionel Messi müsse man so ausschalten, wie es den Niederlanden im Halbfinale gelang. "Im Vorfeld muss man versuchen, ihm die Lust am Fußball nehmen, indem man ihm wenig Ballkontakte gibt", sagte Buchwald. Er hatte so 1990 beim 1:0-Erfolg im Finale Maradonas Aktionen erfolgreich eingeschränkt und wird nach eigenen Worten bis heute immer wieder mit seinem Spitznamen "Diego" angesprochen.

Ein WM-Titel der Argentinier würde dem früheren Stuttgarter Profi grundsätzlich nicht behagen. "Eigentlich wäre es nicht schön für den Fußball, wenn man mit einer Defensiveinstellung Weltmeister wird. Wir möchten schönen Fußball sehen, wir möchten Tore sehen", sagte er. (dpa)