Salvador da Bahia. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft begeisterte zum Auftakt der WM 2014 in Brasilien und besiegte Portugal verdient mit 4:0 (3:0). Aus einem starken Team ragten drei Spieler heraus. Für Toni Kroos, Mats Hummels und Thomas Müller gibt es in unserer Einzelkritik die Note 1.
Noten von 1 bis 3: Kommentieren Sie die Leistungen der DFB-Spieler beim WM-Auftakt gegen Portugal. (Einzelkritik von Andreas Ernst)
Die DFB-Spieler in der Einzelkritik Manuel Neuer: Der Nationaltorwart wurde rechtzeitig fit und musste in der Anfangsphase zweimal eingreifen. Hugo Almeida (4.) und Cristiano Ronaldo (8.) hatten aufs Tor geschossen. Danach konnte er ganz lange seine Schulter schonen. In der Nachspielzeit wehrte er einen Freistoß von Cristiano Ronaldo ab - er wollte das Spiel unbedingt ohne Gegentor beenden. Note: 3
Jerome Boateng: In der Anfangsphase rannte der Aushilfs-Rechtsverteidiger nicht hinter Cristiano Ronaldo her – sondern umgekehrt. Mit einer starken Flanke (3.) und einem sehenswerten Seitenwechsel (4.) leitete er direkt die Angriffe der deutschen Mannschaft ein. Danach hielt er sich in der Offensive zurück. Meist konnte er „CR7“ folgen, aber nicht immer: In der 59. Minute verursachte er einen Freistoß am Strafraum, den Ronaldo aber nicht nutzen konnte. Note: 3
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Per Mertesacker: Der Abwehrchef erlebte einen ganz ruhigen Fußball-Nachmittag. Er musste selten zum Kopfball hochsteigen, war fast nie im direkten Zweikampf gefordert. Er konnte sich aufs Dirigieren und sicheres Kurzpassspiel konzentrieren. Note: 3
Mats Hummels (bis 73.): Viele Ballkontakte, präziser Spielaufbau, konzentrierte Zweikampfarbeit, sehenswerte Balleroberungen – das war eine überragende Leistung des Dortmunder Innenverteidigers. Er krönte seine Vorstellung mit einem wunderschönen Kopfballtor zum 2:0 (32.). In der 73. Minute verletzte er sich und musste raus. Note: 1
Benedikt Höwedes: Auf der linken Seite ist der gelernte Innenverteidiger eigentlich nicht zu Hause. Trotzdem zeigte er eine solide Leistung. Er versuchte keine Flankenläufe, Übersteiger oder Torabschlüsse aus dem Spiel heraus, sondern beschränkte sich auf konzentrierte Defensivarbeit. Da stand er sicher. Nur einmal ließ er sich von Joao Moutinho (22.) ausspielen. Note: 3
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Philipp Lahm: Wenn zehn Spieler klasse aufspielen, kann sich der elfte auch mal ein paar schwache Momente leisten. Diesmal war’s der Kapitän. In der 8. Minute vertändelte er den Ball leichtfertig im Mittelfeld – Cristiano Ronaldo vergab daraufhin die größte Chance der Portugiesen. Zehn Minuten später verlor Lahm den Ball erneut, diesmal entschied der Schiedsrichter auf Foul. Danach fing er sich. Ihm gelang ein sehenswertes Tackling in der 22. Minute, als er Moutinho den Ball vom Fuß grätschte. Note: 3
Sami Khedira: Er musste im defensiven Mittelfeld nicht allein aufräumen, sondern bekam Philipp Lahm und Toni Kroos zur Seite gestellt. Diese doppelte Absicherung gefiel ihm. Kroos kümmerte sich um den Spielaufbau, Lahm um die Organisation – da konnte er sich auf die ebenso wichtige Arbeit als „Löcherstopfer“ beschränken. Seine beste Chance vergab er in der 8. Minute, als er nach einem Fehler von Torwart Rui Patricio knapp am Tor vorbeischoss. Note: 3
Toni Kroos: Der Strippenzieher war der auffälligste Spieler der Nationalelf. Er bestimmte mit schnellen Kurz- und mutigen Langpässen das Tempo und spielte unglaublich präzise. Von 73 Pässen kamen 72 an. Den Angriff, der zur Ecke und damit zum 2:0 führte, leitete er mit einem genialen Zuspiel auf Mesut Özil ein (32.). Das 3:0 legte er direkt vor, als er Thomas Müller im Strafraum bediente (45.+1). Note: 1
Mesut Özil (bis 62.): Im Offensiv-Zentrum konnte der Techniker des FC Arsenal zuletzt nicht überzeugen. In der etwas veränderten Taktik von Joachim Löw kam er überwiegend über die rechte Seite. Er wurde zunächst ab und zu von seinen Mitspielern übersehen, war aber mit wichtigen Direktpässen an den Kombinationen vor den ersten beiden Toren beteiligt (11./32.). Nach der Pause hätte er selbst treffen müssen, doch er scheiterte freistehend an Torwart Rui Patricia (52.). Danach baute er etwas ab und wurde ausgetauscht. Note: 2,5
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Mario Götze: Etwas überraschend rückte der Münchener in die Startelf – und rechtfertigte seine Nominierung schnell. An den ersten beiden Toren war er beteiligt. In der elften Minute holte er den Elfmeter heraus, der zum 1:0 führte. Vor dem 2:0 (32.) konnte Joao Pereira einen Götze-Schuss mit Mühe zur Ecke abfälschen. Sekunden später traf Hummels per Kopf. Note: 2,5
Thomas Müller (bis 82.): Die WM 2010 in Südafrika beendete er als Torschützenkönig – in Brasilien übernahm er mit drei Toren direkt die Führung in der Torjägerliste. Er zeigte keine Nerven, als er in der elften Minute am Elfmeterpunkt stand und mit einem Flachschuss in Andi-Brehme-1990-Manier zum 1:0 traf. Unmittelbar vor der Pause nutzte er die Vorlage von Toni Kroos zum 3:0 (45.+1). Per Abstauber legte er das 4:0 nach (79.). Zwischendurch provozierte er Pepe so sehr, dass der einen Kopfstoß versuchte. Das gab Rot für den Portugiesen (37.). Note: 1
André Schürrle (ab 62.): Er kam für Mesut Özil und legte das 4:0 (79.) vor. Ohne Note
Shkodran Mustafi (ab 73.): Der nachnominierte Abwehrspieler kam für den verletzten Mats Hummels und bestritt sein zweites Länderspiel. Ohne Note
Lukas Podolski (ab 82.): Er kam für Thomas Müller. Ohne Note
DFB schießt Portugal ab
WM-"Bomber" Thomas Müller und seine hitzefesten Kollegen haben Fußball-Deutschland sofort in Party-Stimmung versetzt. Mit dem 4:0 (3:0) gegen Portugal hat die DFB-Auswahl am Montag in ihrem 100. WM-Spiel nicht nur Cristiano Ronaldo entzaubert, sondern auch bei der Titel-Konkurrenz für den erhofften "Wow"-Effekt gesorgt.
© imago/Fotoarena International
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WM-"Bomber" Thomas Müller und seine hitzefesten Kollegen haben Fußball-Deutschland sofort in Party-Stimmung versetzt. Mit dem 4:0 (3:0) gegen Portugal hat die DFB-Auswahl am Montag in ihrem 100. WM-Spiel nicht nur Cristiano Ronaldo entzaubert, sondern auch bei der Titel-Konkurrenz für den erhofften "Wow"-Effekt gesorgt.
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