Essen. Frankreich gegen Belgien, England gegen Kroatien - bei der Fußball-WM in Russland stehen die Halbfinalpaarungen fest. Ein Kommentar.
Während Torhüter Kevin Trapp aus dem Urlaub auf Capri seine bevorstehende Hochzeit mit dem brasilianischen Model Izabel Goulart verkündete und sich Mesut Özil in den Sozialen Medien mit seiner Freundin Amine Gülse am Meer präsentierte, geht die Fußball-Weltmeisterschaft ohne die deutsche Nationalmannschaft in die entscheidende Phase. Frankreich gegen Belgien heißt die erste Halbfinal-Paarung am Dienstag, England und Kroatien treffen am Mittwoch in der zweiten Partie aufeinander. Damit steht fest, dass der Weltmeister auf jeden Fall aus Europa kommt.
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Weltmeister Deutschland scheiterte in der Vorrunde, Favorit Spanien im Achtelfinale, Italien und Holland hatten sich erst gar nicht für die WM qualifiziert. Aber auch ohne vier große Fußball-Nationen gibt Europa bei der WM also den Ton an. Dies ist ein Zeichen der europäischen Stärke und gleichzeitig ein Hinweis auf eine Wachablösung innerhalb Europas. Dass Europa den Weltfußball dominiert, ist nicht neu: Vier Halbfinalisten aus Europa gab es zuletzt 2006, zuvor war dies so 1934, 1966 und 1982.
Ronaldo, Messi, Neymar, Neuer - alle früh ausgeschieden
Die WM 2018 wird nicht nur als europäisches Turnier in die Geschichte eingehen. Erkenntnis Nummer zwei: Es war nicht die WM der großen Stars. Der Welt-Torhüter Manuel Neuer verabschiedete sich mit Deutschland nach der Vorrunde, obwohl es an ihm nicht gelegen hatte. Lionel Messi und Cristiano Ronaldo, die sich seit Jahren als Weltfußballer ablösen, scheiterten mit Argentinien und Portugal im Achtelfinale – und ihr Möchtegern-Erbe Neymar fiel mehr durch Theatralik als durch Geniestreiche auf. Ergebnis: Raus mit Brasilien im Viertelfinale.
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Es gibt bei den vier Halbfinalisten auch herausragende Könner. So wie der Franzose Kylian Mbappé oder der Belgier Kevin de Bruyne. Der Unterschied zu Messi oder Ronaldo: Sie haben keine Sonderrechte, das Spiel ist nicht nur auf sie ausgerichtet. Im Gegensatz zum deutschen Team, das sich kampagnenmäßig „Mannschaft“ nennt, aber nicht wie eine agiert hat, spielen die vier europäischen Halbfinalisten genau so. Diszipliniert erfüllen die Spieler ihre Aufgaben, kämpfen bis zum Umfallen. Tugenden, die Deutschland diesmal fehlten.