Rostow am Don. Belgien zeigt gegen Japan unglaubliche Comeback-Qualitäten - und Köpfchen. Verteidiger Vertonghen stellt eine neue Bestmarke auf.
Der belgische Innenverteidiger Jan Vertonghen hat mit seinem Kopfballtor zum 1:2 beim 3:2-Erfolg der Roten Teufel gegen Japan im WM-Achtelfinale in Rostow am Don eine Bestmarke aufgestellt. Der 31-Jährige von Tottenham Hotspur traf in der 69. Minute aus 18,6 Metern. Eine größere Distanz bei einem Kopfballtor hatte seit Beginn der Datenerfassung bei WM-Endrunden 1966 noch niemand überwunden.
Vertonghens Treffer leitete die Aufholjagd der Belgier ein. In der Nachspielzeit kam der Mitfavorit auf den WM-Titel zum 3:2-Siegtreffer.
Belgien fiebert Viertelfinale gegen Brasilien entgegen
Kaum hatten sich die großen Emotionen nach dem Happy End im Achtelfinal-Thriller gegen Japan gelegt, fieberten die Roten Teufel aus Belgien schon dem nächsten Fußball-Feiertag im Viertelfinale gegen Rekord-Weltmeister Brasilien entgegen.
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"Als kleiner Junge träumst du von solchen Spielen. Wir können das von der ersten Sekunde an genießen", sagte Trainer Roberto Martinez vor dem Showdown mit dem fünfmaligen Champion am Freitag in Kasan.
Und der Ex-Wolfsburger Kevin de Bruyne kündigte Superstar Neymar & Co. schon mal einen leidenschaftlichen Fight an: "Brasilien ist einer der Turnierfavoriten, aber wir müssen nur auf uns schauen und unseren Job machen. Wenn du ein Turnier gewinnen willst, musst du jede Mannschaft schlagen."
De Bruyne und Co. wollen den WM-Titel
Der 3:2 (0:0)-Sieg gegen Japan in letzter Sekunde löste bei den Belgiern eine Euphoriewelle aus, die sie möglichst bis ins Finale am 15. Juli in Moskau tragen soll. "Wir wollten nicht verlieren und noch nicht nach Hause fliegen. Das gilt auch für das nächste Spiel", sagte De Bruyne zuversichtlich. "Wir gehen ins Spiel, um es zu gewinnen. Der Einzug ins Viertelfinale hat überhaupt keine Bedeutung, wenn wir das nicht schaffen."
Das Comeback nach einem 0:2-Rückstand stärkt das ohnehin schon große Selbstvertrauen der Erben der großen Generation um Jean-Marie Pfaff, Eric Gerets und Enzo Scifo, die es 1986 in Mexiko bis ins Halbfinale schaffte. "Jeder in Belgien muss extrem stolz sein auf diese Spieler", sagte Martinez. "Ich könnte jedenfalls nicht stolzer sein." (dpa/sid)