Sankt Petersburg. Mit 2:1 besiegte Argentinien Nigeria und zog ins WM-Achtelfinale ein. Bei Maradona entlud sich die Freude auf ungewöhnliche Art.
Die Emotionen waren gewaltig, als das Spiel beendet war: Argentinien hatte Nigeria mit 2:1 besiegt, dank eines herrlichen Tors von Superstar Lionel Messi (14.) und einem späten Treffer von Marcos Rojo (86.), der den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Victor Moses durch einen umstrittenen Elfmeter (51.) vergessen machte - und dafür sorgte, das Argentinien soeben noch das Debakel eines Ausscheidens in der Vorrunde abwenden konnte.
Auch die argentinische Fußball-Legende Diego Maradona feierte den Sieg - ließ sich dabei aber zu einer Entgleisung hinreißen: Nachdem er schon die gesamte Partie mit eher seltsamen Verrenkungen aufgefallen war, zeigte der frühere Weltklasse-Spieler beide Mittelfinger. Wem die obszöne Geste galt, blieb zunächst offen.
Die Spieler Argentiniens freuten sich unterdessen über ihren späten Erfolg. "Ich wusste, dass Gott mit uns ist und uns nicht verlassen würde", sagte Messi. "Wir waren zuversichtlich, dass wir dieses Spiel gewinnen würden. Es ist wunderbar, es auf diese Weise gewonnen zu haben. Es ist eine wohlverdiente Freude."
Der fünfmalige Weltfußballer hatte mit dem 1:0 seinen ersten WM-Treffer nach 660 erfolglosen Minuten erzielt, es war das 100. Tor des Turniers. Auch dank dieses Treffers kommt Argentinien auf vier Punkte und zieht als Gruppenzweiter hinter Kroatien in die K.o.-Runde ein. Dort geht es am Samstag in Kasan gegen Frankreich. Nigeria mit dem deutschen Trainer Gernot Rohr und dem gebürtigen Berliner Leon Balogun in der Abwehr ist dagegen mit drei Zählern ausgeschieden.
"Es tut unglaublich weh. Extrem bitter, der Innenverteidiger macht es. Wir haben extrem viel investiert. Unter dem Dauerbeschuss war nicht mehr möglich. Das ist Fußball. Das ist brutal", sagte Balogun. "Sie haben toll gekämpft. Es lag an ein paar Zentimetern. Es hat nicht sollen sein", meinte Rohr. (fs)