Watutinki. Das von zwei DFB-Mitarbeitern ausgelöste Handgemenge nach dem Schweden-Spiel beschäftigt die deutsche Nationalelf in Russland weiter.
Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff hat die DFB-Mitarbeiter gerügt, die nach dem zweiten WM-Spiel in Sotschi demonstrativ in Richtung der schwedischen Bank gejubelt haben. "Das ist eindeutig. Das darf nicht passieren. Das haben wir auch intern gesagt: Das ist eigentlich nicht unsere Art von Fairplay und Sportgeist", sagte Bierhoff in der ARD zu den Provokationen. "Wir haben uns entschuldigt. Sie haben die Entschuldigung auch angenommen", ergänzte der Manager und DFB-Direktor.
Der Deutsche Fußball-Bund will sich bis zum (heutigen) Montagabend beim Weltverband Fifa offiziell zu den Vorkommnissen nach dem Schweden-Spiel erklären. Bei einem Besuch der Delegation im Teamquartier in Watutinki wolle man die Stellungnahme noch abstimmen, sagte Nationalmannschaftssprecher Jens Grittner. Die Delegation wird auch in Russland von Präsident Reinhard Grindel angeführt.
Voigt: "Es tut mir echt leid"
Die Fifa hatte Ermittlungen aufgenommen. Diese richten sich gegen DFB-Büroleiter Georg Behlau und Ulrich Voigt aus der Medienabteilung. "Es tut mir echt leid. Ich habe einen Fehler begangen, das macht man nicht", sagte Voigt, Kommunikationschef für elektronische Medien, am Montag. "Ich habe mich beim Trainer und allen Verantwortlichen entschuldigt. Sie haben es angenommen."
Er und Behlau hatten nach dem 2:1 der deutschen Mannschaft provozierend vor schwedischen Delegationsmitgliedern gejubelt. Danach war es in Sotschi zu einem Handgemenge gekommen. "Es war unnötig", sagte Bierhoff. Nach dem Schlusspfiff standen sich einige Schweden und Deutsche auf dem Platz Gesicht an Gesicht gegenüber, es gab ein paar Schubsereien.
Schweden ärgern sich über "respektlose Gesten"
Die Schweden hatten sich über "respektlose Gesten" von deutscher Seite geärgert. "Wir haben ein Team hinter dem Team, das mit Leidenschaft bei der Mannschaft ist. Sie sitzen auf der Tribüne und leiden. Es war ein Spiel, bei dem die Schweden natürlich auch viel auf Zeit gespielt haben, mit vielen Reklamationen. Bei jeder Aktion hat der Trainerstab die Gelbe Karte gefordert", sagte Bierhoff.
Der schwedische Trainer habe gesagt, "auf dem Platz weiß er manchmal auch nicht so genau, was er macht", sagte Bierhoff. "Ich denke - wie es manchmal auch im Amateursport ist - da wird gemault, geschimpft. Sollte nicht sein, aber nach dem Spiel ist es dann auch vergessen." (dpa)