Watutinki. Joachim Löw hat Marco Reus schon früh gesagt, dass er im ersten Spiel auf der Bank sitzen werde. Das hat etwas von Hochmut.

Die Sache hat den Rang eines Kuriosums. Marco Reus berichtete, nicht überrascht gewesen zu sein über seine Nicht-Nominierung für die Startelf gegen Mexiko. Grund: Der Bundestrainer habe ihm diesen Fakt schon im Trainingslager in Südtirol mitgeteilt und sehe Einsätze des Dortmunders „vor allem in den wichtigen Spielen“ vor.

Das ist – immer vorausgesetzt, es liegt kein Missverständnis vor – ein mindestens ungewöhnlicher Plan. Denn das würde zum einen bedeuten, dass die Startelf schon vor Wochen feststand, was wiederum das als oberstes Gebot gepriesene Leistungsprinzip ad absurdum führen würde. Zudem erweckt diese Art der Planung den Eindruck eines gewissen Hochmuts des Weltmeisters.

Denn so klug und vorausschauend es auch sein mag, den verletzungsanfälligen Reus nicht schon zu Beginn des Turniers der vollen Belastung und der ruppigen Zweikampfführung der Mexikaner auszusetzen, wirkt es schon allzu optimistisch, Spieler für den weiteren Verlauf des Turniers regelrecht zu schonen. Das siebte Spiel ist natürlich wichtiger als das erste. Aber was nützt das, wenn bei Spiel drei, vier oder fünf schon Schluss ist für die deutsche Mannschaft in diesem Turnier?

Marco Reus war einer der Gewinner

Reus war einer der Gewinner der Vorbereitung, er war ein belebendes Element nach seiner Einwechslung. Er dürfte seine Chance gegen Schweden erhalten. Das Spiel ist ja wichtig genug. Es geht dann nämlich schon um alles.