Bochum. Es darf als ziemlich sicher gelten, dass Lukas Klostermann keine große Zukunft mehr hat beim VfL Bochum. Das trifft den VfL Bochum in zweierlei Hinsicht: wirtschaftlich, weil er wohl keine große Ablösesumme für den Jugendspieler erzielen wird, und in seinem Selbstverständnis. Ein Kommentar.
Das wird’s gewesen sein mit Lukas Klostermann und dem VfL Bochum, da kann Christian Hochstätter noch so viel von offen stehenden Türen erzählen.
Die Fronten sind jetzt geklärt: Klostermann wird aller Voraussicht nach, um nicht ein Jahr auf der Tribüne zu versauern, den VfL verlassen müssen - gegen eine sehr überschaubare Ablösesumme, schließlich ist er ja noch Jugend-Spieler. In dieser Geschichte steckt für den VfL nur dann Segen, wenn der Verteidiger tatsächlich, was ja noch gar nicht sicher ist, eine veritable Karriere macht - wie etwa seinerzeit Ilkay Gündogan. Der ist ebenfalls noch als Junior nach Nürnberg gegangen, richtig Geld an den VfL floss aber erst später, als Gündogans Marktwert deutlich gestiegen war und er weiterzog nach Dortmund.
Für die Bemühungen der Bochumer, sich über die Nachwuchsarbeit zu definieren und immer wieder zu erneuern, ist der „Fall Klostermann“ ein harter Schlag. Er trifft den VfL unmittelbar wirtschaftlich, aber auch in seinem Selbstverständnis, in seinem Stolz und natürlich in der verheerenden Außenwirkung.