Bochum.. Das war knapp: Nach einem 0:1-Rückstand schaffte es die Profi-Elf des VfL Bochum im zweiten Durchgang noch so gerade die Ehrenrettung. Im Testspiel gegen die eigene U23 gewann das Team von Trainer Peter Neururer am Ende mit einem knappen 2:1.
Peter Neururer schrieb nach dem Schlusspfiff direkt lächelnd Autogramme auf die ihm vorgehaltenen Zettel. Doch innerlich dürfte er alles andere als zufrieden gewesen sein, bei dem, was er über weite Strecken von seiner Mannschaft geboten bekam. Doch am Ende stand wenigstens ein 2:1 (0:1)-Sieg der VfL-Profis im Testspiel gegen die gut spielende und tapfer kämpfende eigene Zweitvertretung.
Zur Pause klatschten sich die U23-Kicker ab, so als ob sie gewonnen hätten. Für sie war die Halbzeitführung ein moralischer Sieg. Und nicht nur das. Sie hatten den Profis gerade einmal eine Chance ermöglicht. Und die noch selbst vorbereitet. In eine zu kurze Kopfball-Rückgabe grätschte Ken Ilsö. Doch Felix Dornebusch reagierte prächtig. Das war in der 18. Minute. Vorher und bis zum Pausenpfiff passierte nicht nur wenig vor dem U23-Tor, sondern gar nichts.
Neururer sah bei vielen Spielern taktisches Fehlverhalten
Trainer Peter Neururer umschrieb das so: „Wir hatten 80 Prozent Ballbesitz. Und davon haben wir 90 Prozent Fehlverhalten gehabt.“ Ganz schlecht kamen in seiner Bewertung die beiden Stürmer Ken Ilsö und Mirkan Aydin sowie Mittelfeldspieler Yusuke Tasaka weg. Ilsö und Aydin hätten sich viel zu sehr zurückfallen lassen, statt nach vorne in die Räume zu stoßen. „Sie haben ihren Job nicht verstanden“, kritisierte Neururer ungewöhnlich scharf. Nicht viel besser kam Tasaka weg. Der Japaner habe den Raum zu eng gemacht. Taktisches Verhalten – bestenfalls mangelhaft.
Für Neururer eindeutig zu wenig – von allen drei. Die Spieler, so Neururer, wollten alle in zwei Wochen gegen den FSV Frankfurt in der Startelf stehen, doch dafür müssten sie erst einmal mehr Leistung zeigen. Das gilt aber auch für viele andere.
Lob für Fabian, Acquistapace und Maltritz
Ausgenommen sicherlich Marcel Maltritz, der neben Jonas Acquistapace als einziger durchspielte, und Patrick Fabian. Die beiden bildeten eine souveräne Innenverteidigung. Den Unterschied zwischen Regionalliga und 2. Bundesliga bekam Sven Kreyer an diesem Tag deutlich vor Augen geführt.
In der Regionalliga hat er in der Hinrunde zwölf Tore geschossen, gegen Maltritz und Fabian bekam er keinen Stich. Wenn die beiden robusten Innenverteidiger mit dem Körper drückten, bekam Kreyer Probleme. Sehr oft konnte er den Ball nicht kontrollieren.
Piotr Cwielong und Christian Tiffert verhinderten Profi-Niederlage
Das tat aber sein Mitspieler Moritz Göttel in der 40. Minute vorbildlich. Nach einer Ecke der Profis konterten die Wosz-Schützlinge blitzschnell. Mit einem langen Spurt hatte sich Fabian Holthaus mit eingeschaltet. Der Defensivmann wurde von Göttel mustergültig angespielt: 1:0. Das Tor selbst war für Neururer kein Problem: „Wir hatten vor dem Spiel die Leute nicht zugeteilt.“
Letztlich erwies sich das Tor ja auch nicht als spielentscheidende, weil Piotr Cwielong und Christian Tiffert noch trafen.