Bochum. Nein, festlegen mochte sich VfL-Trainer Marcel Koller öffentlich noch nicht. „Wenn sich hinterher doch noch was ändert, dann steht er neben den Schuhen.”
Die Rede ist von Patrick Fabian, 21 Jahre jung, Innenverteidiger und mit großer Wahrscheinlichkeit am Samstag der Stellvertreter des Stellvertreters. Weil Anthar Yahia verletzt und Mergim Mavraj gesperrt ist, wird der Junge aus Schwerte wohl verteidigen müssen - gegen Klose und Podolski, Schweinsteiger und ja, vermutlich, Ribery. Die Bayern kommen nach Bochum, aber vorerst findet Fabian das, im Gegensatz zu seiner aufgeregten Mutter, nicht beunruhigend: „Letztlich ist es auch nur ein Spiel Elf gegen Elf.”
Abseits der mangelnden Erfahrung des 21-Jährigen hätte diese eine Personalie viel für sich. Koller müsste dann nämlich nur einen Spieler ersetzten und nicht mehrere Akteure, wie auf dem Schachbrett, hin- und herschieben. Nimmt er Fabian rein, braucht er die restliche Defensivformation nicht anzutasten. Daniel Imhof bliebe vor der Abwehr, Christian Fuchs könnte weiterhin versuchen über die linke Seite Druck zu erzeugen, und auch Mimoun Azaouagh käme um ein eventuelles Experiment als Abfangjäger vor dem eigenen Strafraum herum.
Womöglich stehen am Samstag sogar zwei Bochumer Spieler auf dem Rasen, die einst als A-Junioren beinahe Meister geworden wären. Denn Dennis Grote, der 2005 in Celle gemeinsam mit Patrick Fabian mit 0:1 gegen den VfB Stuttgart den Kürzeren gezogen hatte, ist ebenfalls ein Kandidat für die Startelf, wenn Stanislav Sestak für den verletzten Diego Klimowicz in die Mitte rückt. Die Alternative zu Grote: Azaouagh bliebe auf der linken Seite, Joel Epalle in der Mitte und Slawo Freier würde - erstmals in diesem Jahr - auf dem rechten Flügel auftauchen.
Freiers Comeback in der Startelf ist nicht sehr wahrscheinlich, zumal Grote eine Art Bayern-Experte geworden ist. Gegen die Münchener trifft der 22-Jährige inzwischen regelmäßig - beim 3:3 im Hinspiel gelang ihm der Ausgleichstreffer, ein Jahr zuvor - in Bochum - nach einem couragierten Lauf durchs Mittelfeld das einzige VfL-Tor.