Bochum. Gegen den SC Paderborn konnte der VfL Bochum die Durststrecke seiner Stürmer beenden. Mit Ken Ilsö und Mirkan Aydin trafen gleich zwei Offensivspieler, auch Talent Sven Kreyer wusste Peter Neururer zu begeistern. Der Verlierer heißt Sukuta-Pasu.

Dass Innenverteidiger Patrick Fabian mit drei Scorerpunkten (zwei Tore, eine Vorlage) derzeit torgefährlichster Profi im Kader des VfL Bochums ist, sagt viel über die Stürmersituation an der Castroper Straße aus. Nach dem sensationellen Comeback gegen den SC Paderborn gibt es in dieser Frage jedoch wieder Hoffnung bei Trainer Peter Neururer.

Aydin beendet Stürmerdurststrecke beim VfL

Mit Mirkan Aydin hat endlich wieder ein Stürmer für den VfL getroffen – nach zehnstündiger Durststrecke. Ausgerechnet Aydin, dem Neururer zum zweiten Mal in dieser Saison das Vertrauen geschenkt hatte, ausgerechnet Paderborn, gegen die der 26-Jährige in der vergangenen Saison sein letztes Tor erzielte. „Die Stürmerstatistik ging mir auch ein bisschen auf die Nerven“, sagte Adyin. „Deswegen war es wichtig, das zu beenden und ein Zeichen zu setzen.“

Der zweite Gewinner des vergangenen Wochenendes heißt Ken Ilsö. War der ehemalige Düsseldorfer gegen seinen Ex-Klub noch ohne Glück, so belebte das „Danish Dynamite“ mit seiner Einwechslung nach der Pause das Bochumer Offensivspiel sichtlich, nicht nur wegen seines Tores und seines Assists. „Eigentlich bin ich Rechtsfuß, aber mein linker Fuß ist komisch, der macht immer Tore“, lachte der Skandinavier, als er die Szene zum 3:2 nach Vorlage von Tasaka beschreibt. „Das war ein fantastischer Pass von Tasaka, der auch selber hätte schießen könnte, doch immer ein Auge für den Mitspieler hat.“

Beim Treffer zum 4:2-Endstand durch Marcel Maltritz war es hingegen Ilsö, der die entscheidende Torvorlage beisteuerte. „Malte hat nicht mehr die besten Augen. Damit er den Ball früh genug sieht, habe ich ihn nur halbhoch gebracht“, scherzte der Däne, der immer einen lockeren Spruch auf Lager hat. Auf die Frage, ob gegen Paderborn das beste zum Schluss beim VfL kam, antwortete er mit einem Lächeln: „Manchmal sagt man auch, der Beste kommt in den letzten 45 Minuten.“

Ilsö und Kreyer setzen Sukuta-Pasu unter Druck

Ilsö „macht sein Ding“, wenn er aufgestellt wird. „Warum ich nicht in der Startelf stand? Dafür wird es einen Grund gegeben haben.“ Seine Bilanz vom Wochenende dürfte jedenfalls Grund genug sein, den Neuzugang bei Bochums nächster Aufgabe in Fürth (15. September, 13.30 Uhr/live in unserem Ticker) wieder von Anfang an zu bringen.

Obwohl der viel kritisierte Richard Sukuta-Pasu in der ersten Hälfte gegen Paderborn die meisten Zweikämpfe seiner Mannschaft gewann und als zentrale Anspielstation eine bessere Bindung ins Aufbauspiel fand, geht der ehemalige FCK-Akteur als Verlierer in die Länderspielpause. Seine Bilanz in Bochum weist immer noch null Tore auf. Ausgewechselt wurde der Angreifer zur Pause nicht wegen mangelnder Torraumszenen, erklärte Neururer. „Er hat ein sehr aggressives Pressing gespielt und wurde mit einer gelben Karte bestraft, die er nicht verdient hat. Da bin ich gezwungen, ihn rauszunehmen.“ Allerdings ließ Bochum in der ersten Hälfte auch Durchschlagskraft vermissen, hielt der Chefcoach fest. „Richie konnte seine Frustration gegen Paderborn nicht bewältigen“ und wird sich gegen Greuther Fürth wohl auf der Bank wiederfinden.

Bochum dreht irres Spiel

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Ein Ausrufezeichen setzte zudem auch Youngster Sven Kreyer, der sich nach seiner Einwechslung schnell zurecht fand und bereits flott mit den Kollegen kombinierte. Neururer war begeistert vom 22-Jährigen Stürmer, der zuletzt bei den Amateuren auflief. „Vor ihm ziehe ich den Hut: Der hat am Vortag noch 90 Minuten mit der zweiten Mannschaft gespielt, war aber so heiß und wollte sich zeigen.“ Für Problemkind Sukuta-Pasu ist es nach diesem Wochenende nicht leichter geworden.