Bochum. Marcel Maltritz vom VfL Bochum gelingt ein seltenes Kunststück: Beim 3:0 (1:0)-Pokalerfolg über 1860 München schnürt der Innenverteidiger einen Doppelpack. Ein großer Wunsch bleibt Maltritz aber verwehrt.

Im Stadion des VfL Bochum gab es am Mittwoch einen interessanten Musik-Mix: Punkig war es, denn nach den drei Toren der Gastgeber lief die Hymne „We’re not gonna take it“ von den Donuts. Klassisch war es, denn der 3:0 (1:0)-Erfolg über 1860 München wurde mit dem DFB-Pokal-Gassenhauer „Wir fahren nach Berlin“ gefeiert. Und persönlich wurde es auch, sangen die Bochumer Fans doch „Maltritz auf den Zaun“.

Besondere Leistungen führen nun mal zu besonderen Widmungen: Da Marcel Maltritz einen Doppelpack schnürte, war er der Publikumsliebling des Abends. Nach zwei Ecken durch Marc Rzatkowski stand der Innenverteidiger am langen Pfosten goldrichtig (75., 78.). Nach dem Doppelkopf-Coup hatte Maltritz richtig gute Laune und feierte mit den Fans. „Die Stimmung war einfach nur geil“, erklärte der 34-Jährige hinterher.

Lauth hat Ausgleich auf dem Fuß

Trotz aller Euphorie gab sich Maltritz selbstkritisch: „Heute war nicht alles gut.“ Trotz Überzahl und 1:0-Führung hatte Bochum auch bange Momente zu überstehen: So verschätzte sich Maltritz bei einem langen Ball auf Benjamin Lauth. Der Löwen-Kapitän hatte den Ausgleich auf dem Fuß, verfehlte den Kasten aber deutlich (67.). Maltritz warf der kleiner Aussetzer indes nicht aus der Bahn, er machte ihn doppelt wett.

Doppelpacks des gebürtigen Magdeburgers sind dabei eine Rarität. „Den letzten habe ich in der D-Jugend oder in der C-Jugend gemacht“, sagte Maltritz und schob lächelnd nach: „Damals kam das aber öfter vor.“

Bochumer Serie ist kein Zufallsprodukt

Heute können die Bochumer Fans Maltritz-Tore selten bewundern, Siege der eigenen Mannschaft gab es in jüngster Vergangenheit häufiger. Für den Innenverteidiger ist der dritte Zu-Null-Sieg in Serie kein Zufallsprodukt. „Die Abstimmung zwischen den Mannschaftsteilen klappt immer besser“, sagte Maltritz.

Einzug ins Pokal-Viertelfinale, zwei Tore selber gemacht – der Abend des Bochumer Abwehrspielers war eigentlich wie gemalt - wenn die Auslosung nicht gewesen wäre. Borussia Dortmund oder Bayern München hätte Maltritz gerne am 26. oder 27. Februar als nächsten Gegner gehabt. „Gegen Bayern könnten wir uns für das letztjährige Aus revanchieren“, sagte der Bochumer. Jetzt müsste sein Verein erst mal beim VfB Stuttgart bestehen, um die Chance auf ein Duell mit dem Rekord-Pokalsieger zu wahren.