Bochum. Die enttäuschende sportliche Entwicklung wirkt sich auch auf die wirtschaftliche Verfassung des Zweitligisten VfL Bochum aus. In der laufenden Saison beträgt die Unterdeckung bereits zwei Millionen Euro, die mit Hilfe von „Partnern und Freunden“ aufgefangen werden soll.

Was gerade auf dem Rasen geschieht, treibt einem die Tränen in die Augen. Und es hat Konsequenzen, was die wirtschaftliche Verfassung des VfL Bochum betrifft. Rund zwei Millionen Euro hinkt der Klub bereits hinter den Planzahlen für die laufende Saison hinterher. Dennoch, so Finanzvorstand Ansgar Schwenken, seien keine Duisburger Verhältnisse zu befürchten. Man werde, so Schwenken, die Absicherung der Unterdeckung mit „entsprechenden Unterlagen nachweisen“ - und zwar zum schon lange feststehenden Termin der Nachlizenzierung am 15. Januar 2013.

Während also zum Beispiel beim MSV von einer drohenden Insolvenz die Rede ist und der Zweitliga-Leidensgefährte aus dem Westen offenbar noch in dieser Woche frisches Geld benötigt, um seine Liquidität nachweisen zu können, läuft, so heißt es an der Castroper Straße, beim VfL alles nur halb so dramatisch ab. Gleichwohl ist die Situation heikel und nur mit Hilfe von „Partnern und Freunden des Vereins“, so Schwenken, zu bewältigen. Wobei der Finanzvorstand einräumt, dass es sich bei dem geforderten Liquiditätsnachweis in Duisburg „vermutlich um eine Auflage der DFL“ handelt - und die könne „jeden treffen, der seinen Planzahlen hinterher hinkt“.

Rang acht im TV-Ranking ist gefährdet

Hatte man sich beim VfL vor der Saison im TV-Ranking (Vierjahres-Wertung) der Zweitligisten noch auf Rang fünf eingepreist, so geben die bisher erreichten Tabellenplätze lediglich Rang acht her, aber auch der ist gefährdet - vom Spitzenreiter Eintracht Braunschweig. Die Niedersachsen sind zwar erst wieder im zweiten Jahr Zweitligist, profitieren aber davon, dass die laufende Saison am höchsten (vierfach) bewertet wird. Addiert man beim VfL den Zuschauerschwund hinzu, kalkuliert wurde mit 13000, maximal 11000 zahlende sind es bislang im Durchschnitt, Tendenz fallend, dann macht die Summe dieser zwei defizitären Bereiche das Zwei-Millionen-Minus aus, das es nun zu kompensieren gilt.

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Und zwar bis zum Lizenzierungsverfahren für die kommende Saison, sonst, sagt Schwenken, müssten die Partner und Freunde nicht nur auf dem Papier, sondern real „in die Bresche springen“. Man darf indes aus Erfahrung davon ausgehen, dass auch Freunde und Partner nicht ohne eine gewisse Absicherung ihre Tresortüren öffnen werden.

Aachen musste für das neue Stadion mehr als sechs Millionen Euro jährlich berappen

Die Gefahr einer Insolvenz sieht man derzeit nicht in Bochum, zumal die Aufwendungen für Stadion und Stadioncenter pro Jahr bei etwa 2,5 Millionen Euro liegen. Zum Vergleich: Die nun insolvente Alemannia in Aachen musste für ihr neues Stadion mehr als sechs Millionen Euro jährlich berappen, der MSV 4,5 Millionen. Schwenken: „Wenn man deutlich über zehn Prozent des Umsatzes für das Stadion aufwenden muss, ist das nicht stemmbar.“

Dennoch könnten diese Ausgaben bei einem anzunehmenden Umsatzrückgang auch in Bochum zum Problem werden. Aber künftig gibt es etwas mehr TV-Geld für alle, während die Kosten wegen auslaufender Altverträge sinken. Schwenken: „Wir wollen im März einen ausgeglichenen Etat einreichen. Das wird die Vorgabe sein für die Lizenzierung und die Zusammenstellung des Kaders.“

Bochum unterliegt Frankfurt

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Lukas Sinkiewicz
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Trainer  Karsten Neitzel
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Alexander Iashvili
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Philipp Heerwagen
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Mirkan Aydin
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Michael Ortega
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Zlatko Dedic
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