Bochum. Trainer Andreas Bergmann will seinen Weg beim VfL Bochum konsequent weitergehen. In Aue ist mit der Rückkehr von Marcel Maltritz und eventuell auch Mirkan Aydin zu rechnen. Sorgen bereitet Michael Delura: Der Außen ist nicht so weit wie erhofft und selbst erwartet, sein Knie schmerzt.

Andreas Bergmann bleibt standhaft. Zum Thema Druck vor den Spielen in Aue und in Havelse sagt er: „Wir dürfen jetzt nicht hektisch werden, müssen weiter unseren Weg gehen, unser Spiel spielen. Ein Spiel wischt doch nicht alles weg.“

Er meint, natürlich, das schwache 0:2 gegen Berlin, nachdem der VfL zuvor gegen andere Topteams wie Braunschweig oder München besser ausgesehen hatte. „Dass unser Weg hart und es Rückschläge geben wird, war doch klar. Jetzt haben wir erstmals eine steinige Situation, der stellen wir uns.“

Um seinen Job als Trainer beim VfL ginge es dabei nicht. Unruhe, Druck? „Unruhe muss man auch mal aushalten können“, sagt Bergmann, und man darf sich einigermaßen sicher sein, dass der 53-Jährige tatsächlich nicht umkippt.

Und die Mannschaft?

Das „junge Mittelfeld“, so Bergmann, mit Kramer, Goretzka, Rzatkowski, das gegen Berlin ebenso „einfach nicht reingekommen ist ins Spiel“ wie die Routiniers, wie ein Alex Iashvili zum Beispiel? „Berlin“, schloss Bergmann die Akte Hertha am Montag, „hat im Moment eine Leistungsstärke, die prägnant ist.“

Fortschritte nicht zu erkennen

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Und wenn dann „nicht alle in Topform sind“, sei gegen Berlin nichts drin. Wobei man von manchen ja gar nicht viel mehr erwarten konnte. Von Nika Gelashvili etwa, der überraschend erstmals von Beginn an stürmen durfte. Von Fortschritten, die er im Training andeutet, war nichts zu erkennen. Allerdings: Auch der eingewechselte Zlatko Dedic brachte in seinen 25 Minuten nichts zustande. Und wer Kevin Scheidhauer derzeit im Training etwas näher beobachtet, muss daran zweifeln, dass er Bochum aus der Krise schießen kann.

Bleibt Mirkan Aydin, der Hoffnungsträger. „Es muss Sinn machen, er muss physisch so weit sein“, will sich Bergmann auch hier nicht von der prekären Situation (ver-)leiten lassen: „Wir werden in dieser Woche sehen, ob es an Spritzigkeit, Kraft, Sicherheit schon reicht.“ Im Unterton klang Bergmann dabei: optimistisch.

Sinkiewicz verhinderte Aydins Einsatz

Mindestens als Joker ist Aydin dabei in Aue, „schon“ gegen Berlin sollte er am Ende reinkommen. Doch Lukas Sinkiewicz’ Sprunggelenks-Probleme, so Bergmann, hätten diese Wechsel-Option verhindert, nachdem er zuvor Tasaka und Dedic gebracht hatte. Das kurze Saisondebüt von Jonas Acquistapace, der noch längst nicht bei 100 Prozent ist, ging aber letztlich fast unter.

Sinkiewicz konnte am Montag wieder eine Einheit mittrainieren, sein Einsatz ist nicht gefährdet. Auch Marcel Maltritz soll bereits Dienstag wieder einsteigen, mit einer Schiene am verrenkten Daumen. Zudem dürfte bis Samstag Florian Brügmann wieder voll bei Kräften sein und womöglich Mounir Chaftar ersetzen. Dass Christoph Dabrowski zurückgekehrt ist, ist für den Oktober noch nicht entscheidend.

Sorgen bereitet Michael Delura: Der Außen ist nicht so weit wie erhofft und selbst erwartet, sein Knie schmerzt, weshalb er zuletzt nicht im Kader war und am Montag nicht mit dem Team trainieren konnte.