Bochum. Vor dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt weiß jeder VfL-Spieler um die Wichtigkeit dreier Punkte. Zur Hysterie neigt bei zehn Zählern Vorsprung auf den Relegationsrang in Bochum zwar niemand. Es aber auf ein Foto-Finish anzulegen, darauf würde die Mannschaft liebend gern verzichten.

„Vielleicht kommt ja irgendwann der Tag, an dem wir uns den Frust von der Seele ballern. Wie beim 6:0 gegen Aue.“ Andreas Luthe, Torwart des VfL Bochum, ist nicht der einzige Spieler, der nach zuletzt vier sieglosen Spielen nach drei Punkten giert. Der konstante Rückhalt seiner Vorderleute sagt aber auch: „Ob dann endgültig Ruhe ist, weiß ich auch nicht.“

Was Luthe damit meint: Der VfL hat vor dem Heimspiel am morgigen Freitag gegen den FC Ingolstadt (18 Uhr/live im DerWesten-Ticker)„nur“ zehn Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz 16, den die Alemannia aus Aachen mit 21 Zählern belegt. Zur Hysterie neigt deshalb selbstredend niemand. Es auf ein Foto-Finish anzulegen, darauf würde man dennoch liebend gern verzichten. „Es wird langsam Zeit. Wir müssen gucken, dass wir nicht in eine brenzlige Situation kommen“, weiß auch Slawo Freier, der erwartet, „dass die Mannschaften von unten noch punkten werden.“ Dem kann der VfL in der Endphase der Saison ja höchstpersönlich entgegen eifern - schließlich stehen neben Ingolstadt auch noch die Duelle mit den „Kellerkindern“ Aue, Karlsruhe und Aachen aus.

Ginczek erwartet „schweres Spiel“ gegen Ingolstadt

Bei der obligatorischen Video-Analyse jedenfalls, versichert Stürmer Daniel Ginczek, habe man „gute Dinge“ gesehen. Beispielsweise, dass man die „leichten Fehler abstellen“ müsse - bekannte Tatsachen, an denen im Training, in dem übrigens ordentlich Zug drin war, natürlich „hart gearbeitet“ werde. Der 20-Jährige erwarte am Freitag ein „schweres Spiel“, wie schon beim spektakulären 5:3-Sieg beim ersten Aufeinandertreffen. An dessen Dramaturgie war Ginczek damals ja entscheidend beteiligt, erzielte als Einwechselspieler den 3:3-Ausgleich. Er selbst fühle sich nach seinem Innenbandriss im Januar „mit jedem Tag besser. Langsam geht’s bergauf.“

Auch interessant

Schaffe man es gegen den FCI erneut nicht, zu gewinnen, gehe „der Blick bange nach unten“, sagt Ginczek, fügt aber an: „Davor haben wir keine Angst.“ Damit stößt er ins selbe Horn wie Luthe, der sich ebenfalls nicht mit einem möglichen Abrutschen in der Tabelle beschäftigen möchte. Er sagt, auch mit Blick auf die Verletztenmisere: „Wir kommen da durch.“

Inui und Acquistapace fehlten beim Training

Gestern konnten Takashi Inui (Pferdekuss) und Jonas Acquistapace (Sprunggelenksprobleme) nicht am Training teilnehmen. Der Japaner Inui ist heute definitiv wieder mit von der Partie, Acquistapaces Trainingsteilnahme indes war noch nicht endgültig sicher. Ansonsten blieb personell alles unverändert.

Übrigens: Cheftrainer Andreas Bergmann konnte gestern nur rund 45 Minuten der Trainingseinheit leiten. Anschließend ging es nach Hamburg, um die Regionalliga-Partie der zweiten HSV-Mannschaft gegen Leipzig zu beobachten.

Auch Mimoun Azaouagh, der Mittelfeldmann mit dem frisch operierten Kieferbruch, ging „auf Reisen“, allerdings nach Frankfurt, zu seiner Familie. Bereits morgen wird der 29-Jährige, dem ein Angebot zur Vertragsverlängerung um ein Jahr vorliegt, in Bochum zurück erwartet, um mit der Reha zu beginnen.