Bochum. “Ich bin bereit“, signalisierte Matias Concha seinem Trainer Andreas Bergmann die Bereitschaft für den Sprung ins kalte Wasser. Nach 14-monatiger Verletzungspause gab der Schwede gegen Dynamo Dresden sein Comeback im Profi-Fußball. Mit viel Licht und einem großen Schatten.

Sein Comeback auf die große Fußball-Bühne hatte sich Bochums Matias Concha sicherlich anders vorgestellt; sein Einsatz "war nicht unbedingt jetzt schon geplant", sagte VfL-Trainer Andreas Bergmann nach der 0:2-Niederlage gegen Dynamo Dresden. Dabei fing es vielversprechend an für den Schweden, der nach dem üblen Foul von Union Berlins Macchambes Younga-Mouhani am 6. Dezember 2010, 14 Monate Leidenzeit überstehen musste. Die Fans feierten den Rechtsverteidiger vor dem Spiel mit Sprechchören und der erste Offensiv-Ausflug des 31-jährigen Routiniers nach fünf Minuten sah ordentlich aus. Der Sprung ins kalte Wasser hätte bei angenehmen Temperaturen und gutem Fußballwetter zu einem Vergnügen werden können für den Schweden. Aber in der elften Minute geriet Concha ins Schwimmen.

Concha "hätte anders reagieren müssen"

Dabei ist Concha, der seine ersten Spielminuten nach über einem Jahr am vergangenen Samstag in der U23 bei Spiel gegen Verl sammelte, der erste Gegentreffer nicht alleine anzukreiden, waren doch Bochums Innenverteidiger viel zu weit rausgerückt und schlecht aufeinander abgestimmt. "Es ist nicht immer sofort erklärbar, wenn Maltritz und Aquistapace, die in den vergangenen Wochen ihre Qualität unter Beweis gestellt haben, nun - mit einer neu formierten Abwehrreihe - solche Fehler machen", war Bergmann etwas ratlos über die individuellen Fehler seiner Spieler. "Und auch Matias hätte anders reagieren müssen." Das sah auch VfL-Vorstand Jens Todt ähnlich: "Matias Concha ist beim dem ersten Tor nicht eingerückt", so Todt. "Aber er hat fast anderthalb Jahre nicht Fußball gespielt. Das war eine besondere Situation."

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In dieser Spielszene merkte man Concha die fehlende Spielpraxis deutlich an. Den Kopf ließ er aber nicht hängen und in den restlichen 55 Minuten auf dem Platz agierte Concha annähernd fehlerfrei. "Es war nicht einfach für ihn", lobte ihn VfL-Torwart Andreas Luthe. "Er hat nach vorne gut gearbeitet und Filip Trojan ist hinten nicht einfach zu spielen. An ihm hat es nicht alleine gelegen." Bochums Kapitän Christoph Dabrowski ergänzte, für so einen Jungen sei es "unglaublich schön, nach so einer Verletzung endlich wieder auf dem Platz zu stehen". Auch wenn es "bitter" sei, sein Comeback bei so einem Spiel geben zu müssen. "Aber der Junge spielt auch das erste Mal und muss sich erst mal finden", resümierte Bergmann im Pressegespräch nach dem Spiel.

Concha will dem VfL etwas zurückgeben

In einer Woche beim SC Paderborn dürfte Faton Toski nach abgesessener Geld-Rot-Sperre wieder in Bochums Startelf zurückkehren. Concha wird sich im Trainings und vielleicht erneut in der U23 des VfL "finden müssen" - in Einsatz bei den Profis könnte aber schneller kommen, als vielleicht erwartet, hat Toski doch immer noch die Bürde von vier Gelben Karten zu tragen. Concha, der den VfL-Fans und dem Verein "etwas zurückgeben will", wird sicherlich in der kommenden Saison erst so richtig wieder angreifen können - dann ist es auch nicht mehr der Sprung ins kalte Wasser.