Bochum. Michael Delura soll auch in Zukunft das Trikot des VfL Bochum tragen. Der Verein hat den Vertrag mit dem Langzeitverletzten vorzeitig verlängert.
Sollte Michael Delura in der prognostizierten Genesungszeit von etwa sechs Monaten wieder auf die Beine kommen, wird man ihn bereits im ersten Drittel der kommenden Saison im VfL-Trikot sehen: Der Zweitligist hat die vertraglich vereinbarte Option bereits jetzt wahrgenommen und den Kontrakt mit Delura bis 2013 verlängert.
„Wir wollen ihm ein Signal geben, das ihm gut tut und für die Rehabilitation einen Schub gibt“, sagte Sportvorstand Jens Todt, der darauf hofft, dass sich der 26-Jährige nach dem in Fürth erlittenen Kreuzbandriss im rechten Knie erneut „ran kämpfen“ wird, so rasch wie möglich. Delura, der Anfang dieser Woche in Augsburg operiert wurde, soll schon am kommenden Montag in Bochum mit der Reha beginnen.
Alle "Sorgenkinder" waren am Donnerstag am Ball
Von der Tribüne aus zuschauen, was die Kollegen am heutigen Freitagabend in der Partie gegen Dynamo Dresden (20.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) so zustande bringen, wird Delura vermutlich nicht, er hat ein paar Tage frei bekommen. Und momentan kann niemand prognostizieren, was er da zu sehen bekommen würde. Immerhin ist bei VfL-Trainer Andreas Bergmann der in den letzten Tagen deutlich spürbare Anflug von Melancholie seiner üblichen und etwas trotzigen Aufbruchstimmung gewichen. „Ich will mutig und aggressiv sein“, sagte Bergmann, der auf dem Platz ohnehin die eher rustikale Ansprache pflegt. Schwierigkeiten haben wir genug, da müssen wir uns nicht auch noch kleiner machen als wir sind, heißt das wohl.
Alle „Sorgenkinder“ waren am Donnerstag wieder am Ball. Christoph Dabrowski wird spielen, Mimoun Azaouagh wohl auch („Geht schon, muss ja“). Jonas Acquistapace war da, auch Matias Concha („Ich bin bereit“) und Giovanni Federico, dessen Rückenbeschwerden fast gänzlich abgeklungen sind, und natürlich Rekonvaleszent Daniel Ginczek. Derweil reckte Nika Gelasvili nach seiner Rückkehr vom Länderspiel gegen Albanien im Physio-Raum optimistisch den Daumen in die Höhe, während Kevin Vogt bereits trainierte. Fehlten nur noch Takashi Inui, Christoph Kramer und Holmar Eyjolfsson, die erst abends zurück erwartet wurden. Kramer spielte bei der 3:4-Niederlage der deutschen U20 in Italien etwas mehr als eine Stunde, Inui bei der 0:1-Niederlage Japans gegen Usbekistan 30 Minuten, und Eyjolfsson zog als Kapitän bei der 0:1-Niederlage der isländischen U20 in Baku (Aserbeidschan) durch.
Exakt 18 Profis stehen zur Verfügung
Die „Fragezeichen“, so Bergmann, werden indes bleiben. Wem kann man was und vor allem wie lange zutrauen? Sind Eyjolfsson, Inui und Kramer fit und gesund, dann stehen vor der Begegnung mit Dresden exakt 18 Profis zur Verfügung. Dennoch wollte Bergmann auch die U23-Akteure Christian Mengert und Kevin Freiberger noch einmal im Abschlusstraining am Spieltag sehen. Man kann ja nie wissen.
Schwierig wird’s auf jeden Fall. In Dresden spielt man körperbetont und schnörkellos, nicht sonderlich kunstvoll. Damit ist der VfL bereits im Hinspiel nicht klargekommen. Eine frühe und ziemlich blöde Gelb-rote Karte gab’s für Inui, eine von inzwischen fünf Ampelkarten für Bochumer Spieler, und schließlich eine 1:2-Niederlage. Es war der siebte Spieltag und sollte der letzte sein für Friedhelm Funkel beim VfL.