Bochum. Mit Nikoloz Gelashvili und Michael Delura zwei Spieler verpflichtet und trotzdem den „Etat entlastet“, wie Sportvorstand Jens Todt sagte, damit könne man „sehr zufrieden“ sein.

„Wir werden einen Sparkurs fahren müssen, das ist unstrittig. In dieser Situation einen Spieler wie Nika zu bekommen, macht mich total zufrieden. Ich denke, wir haben das Beste aus dieser Transferperiode gemacht.“ Jens Todt, Sportvorstand des VfL Bochum, setzt alles daran den „Spagat hinbekommen“ und er sieht sich dabei auf einem guten Weg. Der Spagat bedeutet: Ansehnlichen Fußball zu bieten, obwohl der Etat um etwa „20 Prozent reduziert“ werden muss in der kommenden Spielzeit.

Nikoloz Gelashvili und Michael Delura, der am Dienstag einen Vertrag bis zum Saisonende unterzeichnete, inklusive Option für ein weiteres Jahr, könnten wichtige Bausteine werden für die Zukunft, die wirtschaftliche Bescheidenheit erfordert, ohne die sportlichen Ansprüche grundsätzlich einzuschränken. „Unser Ziel ist immer der Aufstieg in die Erste Liga“, sagt Todt, „aber es wäre wohl vermessen zu sagen, dass wir der Favorit sind“.

Die Scouts des VfL Bochum haben Gelashvili entdeckt, den Georgier, dessen Verpflichtung nichts damit zu tun hat, dass Jens Todt der „Freiburger Schule“ entstammt. „Es gibt keine Präferenzen, was die Nationen betrifft. Aber wir müssen auch dort gucken, wo die Konkurrenz nicht ganz so genau hinschaut“, sagt der Sportvorstand, der richtig froh ist, Gelashvili bekommen zu haben. Der Stürmer, wie Michael Delura 26 Jahre alt, hätte in „Russland oder in der Ukraine wesentlich mehr Geld verdienen können“. Stattdessen will er sich in „einer der besten Fußball-Nationen weiterentwickeln“.

Und Delura? Der habe, so Todt, „von Beginn an einen sehr guten Eindruck gemacht“. Nach drei Operationen in den letzten 15 Monaten fühlt sich Delura endlich „komplett schmerzfrei und so gut wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr“. Die Verbindung zum VfL hatte Peter Neururer hergestellt, schließlich ist Delura ein Schalker Gewächs, eins, das allerdings eine Menge Pech hatte in letzter Zeit und sich nun „freut“ über die Bewährungschance, die er in Bochum erhält. Die Freude ist beiderseits, denn unter anderen Umständen, so Todt, hätten wir einen Spieler dieser „Qualität nie bekommen“.

Und was ist mit dem Verlust von Matthias Ostrzolek und Chong Tese? Von „schlüssigen Transfers“ spricht Todt und von Spielern, die im Sommer ohnehin hätten gehen können. Tese wollte sich noch nicht festlegen und warten bis April, bis Mai mit seiner Entscheidung über eine eventuelle Vertragsverlängerung, aber dann, sagt Todt, „zieht man doch den kürzeren“. Dann doch lieber die Initiative ergreifen und die Chancen, die sich - unverhofft - bieten. Zumal der Vfl auch noch, so Todt, den „Etat total entlastet“ hat.