Beim 1:3 im Testspiel gegen die U 23 der USA kamen viele Nachwuchskräfte des VfL Bochum zum Einsatz. Aufdrängen konnte sich keiner. Unterdessen ist das Pokalspiel gegen Bayern München so gut wie ausverkauft.-

VfL Bochum -
USA U 231:3 (1:1)

Eine Woche lang hatten Nachwuchsspieler der U 23 bei den durch Verletzungen, Krankheiten und Länderspielreisen arg dezimierten Profis mittrainiert, der eine täglich wie Kevin Freiberger, der andere seltener wie Christoph Caspari. Am Freitagmorgen, vor dem trainingsfreien Wochenende, konnte Trainer Andreas Bergmann sein Bild von den jungen Kräften nun „abrunden“, wie er nach dem 1:3 gegen die athletischen, robusten Jungs der U-23-Nationalmannschaft der USA sagte

„Sie waren alle sehr engagiert“, so Bergmann pauschal - wissend, dass sich keiner aufdrängen konnte. Christian Kalina und Christian Mengert spielten defensiv solide, für den Sprung ins Profiteam dürfte es mittelfristig nicht reichen. Der flinke Kevin Freiberger, der in der Regionalliga eine gute Saison spielt, hat immer mal wieder lichte Momente, noch öfter aber bleibt der Flügelspieler hängen, fehlen ihm Übersicht und Durchsetzungsvermögen.

Auch die beiden Jungprofis des VfL tun sich schwer. Oguzhan Kefkirs x-fache Übersteiger mögen in der A-Jugend nett aussehen, die Zielstrebigkeit und Robustheit aber, die er weiter oben benötigt, geht dem 20-Jährigen ab. Und der aus Wolfsburgs A-Jugend gekommene Enes Uzun, ebenfalls technisch veranlagt, benötigt noch viel Zeit, um taktische Defizite zu lernen - in punkto Laufwege, Stellungsspiel, Defensivverhalten, Abspiel und Nachsetzen zur rechten Zeit.

„Das war ein guter Test“, sagte Bergmann nicht nur wegen dieser - wenn auch wenig erbaulichen - Erkenntnisse. Denn die US-Boys - Ziel der U23 sind die Olympischen Spiele - gaben 90 Minuten Gas gegen den VfL, der eine halbe Stunde dominierte, ehe er ebenfalls eine Art „U 23“ bildete. Christoph Dabrowski, der nach einer präzisen Links-Flanke des gut aufgelegten Matthias Ostrzolek das verdiente 1:0 geköpft hatte, und Giovanni Federico wurden geschont. Die US-Amerikaner, trainiert von Ex-Bundesliga-Profi Claudio Reyna, kamen prompt besser ins Spiel. Terrence Boyd, Regionalliga-Torjäger vom BVB, erzielte das 1:1, nachdem die Abseitsfalle einmal nicht funktioniert hatte. Nach dem Wechsel rotierte Bergmann auch Inui und Sinkiewicz raus.

Eine Viertelstunde war der VfL noch am Drücker, ehe der ordentliche Mirkan Aydin („Er hat gut gearbeitet“, so Bergmann) ebenfalls vom Platz durfte - und nach vorne fortan nichts mehr ging. Wichtiger, wie bei solchen Tests üblich: Denis Berger durfte nach seiner Verletzung erstmals Spielpraxis sammeln („Er war willig“), und Faton Toski wurde nun als Linksverteidiger getestet.

In der ersten Halbzeit spielte er als Sechser stark, hinten hat er noch Luft nach oben. Toski soll als Alternative für Ostrzolek aufgebaut werden - es gibt ja bisher keine, während man rechts im kommenden Jahr den derzeit noch verletzten Slawo Freier in der Hinterhand hat. Und im Winter wird der VfL mit Blick auf die Finanzen und das Ziel, es 2012/13 erneut mit dem Aufstieg zu versuchen, nirgendwo nachrüsten, sofern er sich bis dahin im Niemandsland der Tabelle eingenistet hat.

So spielten sie:

VfL: Esser (46. Heerwagen) - Caspari, Sinkiewicz (46. Acquistapace), Kalina, Ostrzolek (46. Mengert) - Toski - Federico (31. Freiberger), Dabrowski (31. Kefkir) - Uzun (46. Berger) - Inui (46. Zech), Aydin (61. Kyei)

Tore: 1:0 Dabrowski (20., Vorarbeit Ostrzolek), 1:1 (Boyd (40.), 1:2 Taylor (80.), 1:3 Duka (83.)

POKALHIT GEGEN BAYERN FAST AUSVERKAUFT

Wer kein Vereins-, Fanclub-Mitglied oder Dauerkarteninhaber ist, guckt beim Pokalhit in die Röhre (auf Sky). Denn das Achtelfinale zwischen dem VfL und dem FC Bayern am 20. Dezember (19 Uhr) ist bereits fast ausverkauft. Lediglich einige Dauerkarteninhaber haben die reservierten Tickets für ihre Stammplätze noch nicht erworben. Sollten sie bis 19. November nicht von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen, gehen die Tickets am 21. November in den freien Verkauf.