Jung, jünger - Unterhaching. Die finanziell schwer angeschlagene Spielvereinigung aus München, die nur mit Mühe die Lizenz für die 3. Liga erhielt, setzt zwangsläufig auf eine „enge Verzahnung“, wie es Trainer Heiko Herrlich ausdrückt, zwischen Jugend- und Profi-Abteilung.

Nachwuchschef Manfred Schwabl, der Ex-Bayern-Profi, und der Ex-BVB-Profi müssen mit einem Etat auskommen, der kaum etwas anderes zulässt. Nach der vergangenen Saison trennte man sich nicht nur von Trainer Klaus Augenthaler, sondern auch von 17 Spielern - 16 Neue kamen, viele aus der Jugend und Profi-Reserveteams.

Beim 1:2 in Bielefeld waren nur Torwart Stefan Riederer (25) und Verteidiger Michael Stegmayer (26) älter als 23, Schnitt: ca. 21 Jahre. Dieser blutjungen, neuen Mannschaft traute man vor der Saison nur wenig zu. Doch nach dem achten Spieltag stand Unterhaching auf Platz zwei und hatte obendrein im Pokal für eine Sensation gesorgt: mit einem 3:2 gegen Erstligist SC Freiburg vor gut 4000 Fans im Sportpark. „Wir haben gemeinsam einen Plan“, erklärte Herrlich der „Abendzeitung“ und bezog Manni Schwabl ein. Der Plan sieht eine Art „Jugend forsch“ vor. Viel Einsatz, „Teamgeist“ verlangt Herrlich und Mut zur Offensive.

Dabei hat er sich weitgehend auf eine Stammelf mit zwei Spitzen festgelegt, gleich zehn Spieler haben alle 14 Liga-Partien mitgemacht. Wobei Unterhaching erst vor wenigen Tagen sein Team doch noch mit etwas Routine ausstattete: Der Ex-Oberhausener Emmanuel Kontiris ist mit seinen 28 nun der „Oldie“ des Kaders - und eine Alternative zu talentierten Stürmern namens Florian Niederlechner, Mijo Tunjic (Doppeltorschütze gegen Freiburg) oder Abdenour Amachaibou. Kontriris’ Verpflichtung ist vielleicht auch eine Reaktion auf den Abwärtstrend: Nach dem 1:2 in Bielefeld rangiert Haching (fünf Siege, vier Remis, fünf Niederlagen) auf Platz elf.