„Wo wir stehen, werden wir am Freitag sehen. Ich hoffe, dass wir an diesem Gegner wachsen und uns weiterentwickeln können.“ Andreas Bergmann steht nach seinem „Crashkurs“ in Sachen VfL Bochum, wie er selbst sagt, mit seiner Mannschaft vor einer hohen, vielleicht vor der höchsten Hürde dieser Zweitliga-Saison. Eintracht Frankfurt kommt, noch ungeschlagen, nach Bochum.

Bergmann hat sich schnell eingefunden in seinen neuen Job. Der miserable Einstieg mit dem 0:4 gegen Paderborn war rasch abgehakt, der „emotionale Typ, lebhaft und herzlich“, so wird er von Sportvorstand Jens Todt charakterisiert, hat der Mannschaft wieder Mut und Selbstvertrauen vermittelt. Dass es jetzt Siege in Serie hageln wird, glaubt Bergmann dennoch nicht. Noch fehle es an Stabilität, und zudem sei es trotz des hohen Ergebnisdruckes sein „Job, die Qualitäten der Mannschaft zu stärken und zu entwickeln“ - und das funktioniere halt nicht von heute auf morgen.

Es gebe „viele Dinge, wo wir uns verbessern müssen“, sagt er und nennt ein Beispiel: „Wir kriegen oft zu einfache Tore.“ Was an seiner grundsätzlichen Haltung nichts ändert. Andreas Bergmann will eine Spielweise durchsetzen, die von Freude und Angriffslust geprägt ist. Mit seinen Überlegungen zum bevorzugten System am Freitag sei er zwar noch „nicht ganz durch“, sagt er, aber der VfL werde „mit Sicherheit offensiv ausgerichtet“ sein und „mutig nach vorne spielen“.

Aber mit wem auf welchen Positionen? Mimoun Azaouaghs Mitwirken wird immer unwahrscheinlicher. Und jetzt weicht Bergmann ein wenig aus. Takashi Inui wäre als Alternative auf der linken Seite „eine Wahl“, räumt er ein, auch Giovanni Federico könne das sicher spielen. Verraten will er aber noch nichts uns sagt grinsend: „So im Nebel sehe ich da eine Figur.“

Überhaupt: Bergmanns Antworten auf personelle Fragen bleiben vage. Das klingt dann ungefähr so: Mit Marcel Maltritz und Lukas Sinkiewicz habe man „mehr Möglichkeiten etwas zu ändern, wenn wir denn etwas ändern wollen“. Aber dann bricht er noch vehement eine Lanze für Björn Kopplin. Der Berliner mit bayerischer Fußball-Ausbildung sei jung und mache zwar den einen oder anderen Fehler, aber er habe in Ingolstadt „besser gespielt, als es viele gesehen haben“. Und weiter: „Er hat mit Sicherheit einen Anspruch auf diese Position.“

Heißt das jetzt, Kopplin spielt am Freitag oder spielt er irgendwann? Man weiß es nicht. Sicher scheint indes zu sein, dass Marcel Maltritz und Christoph Dabrowski in die Mannschaft zurückkehren werden. Änderungen, die darüber hinaus gehen, werden von Chong Teses Fitnesszustand abhängen, den man zurzeit allerdings nicht beurteilen kann. Der Stürmer war nach der 0:1-Niederlage Nordkoreas gegen Usbekistan am Mittwoch noch nicht, wie geplant und erhofft, nach Bochum zurückgekehrt. Man habe zwar mit ihm in Kontakt treten können, aber da habe sich Tese noch in China befunden, sagte Andreas Bergmann und machte aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Ich bin froh, wenn er morgen wieder mittrainieren kann.“ Nur ungern würde der VfL-Trainer auf den dreimaligen Torschützen von Ingolstadt verzichten.

Denn es kommt schließlich mit Eintracht Frankfurt, so Bergmann, die „Spitzenmannschaft der Zweiten Liga“ - „und das ist für uns eine absolute Herausforderung“.