Bochum. Applaus der Anhänger begleitete die Profis des VfL Bochum am Montag beim Auslaufen. Auch Mimoun Azaouagh war dabei, er soll am Dienstag ins Mannschaftstraining zurückkehren.
Es ist 10:10 Uhr am Montagmorgen, Fans stehen Schlange am Fanshop und vor den Kassenhäuschen, als sich die Sieger von gestern in Bewegung setzen. Zum Auslaufen, in den Stadtpark. „Macht se lang“, ruft einer aus der Menge, und ein anderer: „Klasse, Jungs.“
Applaus. Die Profis laufen.
Andreas Luthe schwärmt kurz vor dem Start in den Nieselregen von einer „gewissen Euphorie“, die der 24-jährige Torwart so noch nicht kannte in Bochum. Und Christoph Dabrowski, der Kapitän, hat diese Unterstützung „lange nicht mehr erlebt“, wie er eine gute halbe Stunde später, nach der Rückkehr vom Regenerations-Programm, sagt.
Friedhelm Funkel ist da längst wieder im Büro. Der Trainer bereitet das ultimative Restprogramm vor. Plan eins: Am heutigen Dienstag trainiert der VfL auf eigener Anlage (15 Uhr), danach geht es bereits gemeinsam nach Mönchengladbach, ins Kurz-Trainingslager, wo am Mittwoch das - öffentliche - Abschlusstraining stattfindet. „Gut“ findet Slawo Freier die Maßnahme, „dass wir noch zwei Tage zusammen sind vor so einem Spiel.“ Es ginge darum, Anspannung und Konzentration mit einer gewissen Lockerheit zu vereinen. „Die Stimmung ist gut, aber wir sind fokussiert auf das Hinspiel. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir in Gladbach ein gutes Spiel machen werden.“
50:50, so schätzen viele Bochumer die Chancen ein: ob Freier, Dabrowski oder Andreas Johansson, der sich auf „zwei geile Spiele“ freut nach seiner zuletzt starken Leistung beim 3:1 gegen den MSV. Dass Bochum gegen Gladbach seit 15 Spielen nicht mehr verloren hat, also selbst die VfL-Routiniers Maltritz, Bönig, Freier („Auch mit Leverkusen habe ich gegen Gladbach nie verloren“) oder Dabrowski dieses Gefühl der Niederlage gegen die Fohlen nicht kennen, nehmen die meisten zumindest als Mutmacher mit. Nur Anthar Yahia ist da ganz Realist: „Erinnerungen zählen nicht. Wichtig sind die Spiele, die jetzt kommen.“
Yahia war - von den Langzeitverletzten abgesehen - der einzige Bochumer, der gestern keine Stadtpark-Runde drehte. Er hatte Schmerzen im Oberschenkelbereich, wurde geschont: Sein Einsatz sei aber nicht gefährdet, meinte der Innenverteidiger. Auch Dabrowski („Ich habe nach drei Wochen Pause durchgehalten, das war wichtig“) sieht sich trotz kleinerer Wehwehchen voll einsatzbereit, ebenso wie Ümit Korkmaz („Alles gut“).
Und Mimoun Azaouagh? Kehrte guter Dinge vom Laufen zurück. Am heutigen Dienstag soll der Mittelfeldspieler ins Mannschaftstraining zurückkehren. Ob er schon in Gladbach zum Kader zählt, ist aber noch offen.