VfL Bochum U 23 -
Preußen Münster 1:2 (0:0)

VfL: Esser - Caspari, Hrustic, Kalina (29. Schattauer), Pellowski - Zech, Rzatkowski - Braininger (67. Hibbeln), Freiberger - Prokoph, Kefkir (76. Bari)

Tore: 0:1 Kirsch (52.), 0:2 N’Diaye (67.), 1:2 Prokoph (75.)

Das Wetter stimmte, die Ränge waren mit 1600 Zuschauern verhältnismäßig voll, und auch mit der Einstellung seiner Mannschaft konnte VfL-Trainer Nico Michaty zufrieden sein – am Ende aber war Preußen Münster im wahren Wortsinn eine Nummer zu groß. Durch zwei Kopfballtreffer gerieten die Bochumer in der zweiten Halbzeit in Rückstand, dem Anschlusstreffer von Roman Prokoph konnten die Gastgeber nur noch einen Pfostentreffer folgen lassen.

„Trotzdem muss ich meiner Mannschaft vor allem für die letzten 25 Minuten ein großes Kompliment machen. Wir haben uns nicht aufgegeben und am Unentschieden geschnuppert“, sagte Michaty: „Münster war aber cleverer und abgezockter. Sie stehen zu recht ganz oben.“

Michaty stellte sein Team im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Wuppertal auf zwei Positionen um: In der Innenverteidigung ersetzte Nurdin Hrustic die Profi-Leihgabe Jonas Acquistapace, für den verletzten Justin Eilers begann Viktor Braininger, Oguzhan Kefkir rückte in die Spitze.

Aus dem Profi-Quintett wurde indes abermals ein Quartett, denn Philip Semlits musste sich wie zuletzt mit 90 Minuten auf der Bank begnügen und zeigte sich dementsprechend enttäuscht: „Für mich ist das eine ganz schwierige Situation und auch sehr unverständlich. Ich werde weiter versuchen, mich im Training der Profis zu empfehlen.“

In den ersten 45 Minuten standen die Bochumer defensiv sicher, blieben im Spiel nach vorne jedoch zu ungenau. Münster bestimmte die Partie, verpasste aber seine größte Chance in der 36. Minute, als Babacar N’Diaye es fertigbrachte, den Ball aus zwei Metern Entfernung noch vor den Pfosten zu schieben.

Roman Prokoph nach dem 2:1, Foto: Karl Gatzmanga / WAZ FotoPool
Roman Prokoph nach dem 2:1, Foto: Karl Gatzmanga / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Beim Gang in die Kabine beschäftigte jedoch eine ganz andere Szene die VfL-Talente: Nach einem unglücklichen Zusammenprall blieb Christian Kalina im Strafraum liegen, musste schließlich wegen einer Gehirnerschütterung mit einem Krankenwagen abtransportiert werden. Für Kalina kam Stefan Schattauer zu seinem ersten Saisoneinsatz - die Innenverteidigung war somit komplett neu formiert, und das merkte man ihr allzu oft auch an.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Münster den Druck weiter, erarbeitete sich hochkarätige Möglichkeiten und bewies bei seinen Toren, die beide nach ruhenden Bällen fielen, Lufthoheit: Bei den Kopfballtreffern der baumlangen Preußen Patrick Kirsch und N’Diaye blieb der ansonsten starke VfL-Torwart Michael Esser chancenlos.

Der VfL jedoch gab sich nicht auf und belohnte sich für seine Mühen kurz nach dem zweiten Gegentreffer, als Roman Prokoph eine halbhohe Flanke von Pascal Pellowski zum Anschlusstreffer verwertete. Es wurde eine heiße Schlussphase, in der nach Chancen durch Pellowski, Hrustic und Oliver Zech jedoch nur ein Pfostentreffer von Prokoph heraussprang.