Bochum.
Bitteres Saisonaus für Patrick Fabian: Der Innenverteidiger des VfL zog sich beim Testspiel in Essen einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie zu. „Er wird noch in dieser Woche operiert“, sagte Mannschaftsarzt Dr. Karl-Heinz Bauer gestern nach der Kernspinuntersuchung. Bauer rechnet mit einer Pause von sechs Monaten.
Eine niederschmetterende Diagnose für den 23-Jährigen, der zwar immer fleißig trainierte, aber selten spielte. Sechs Mal nur wurde er eingewechselt in dieser Saison, kam auf 115 Spielminuten. Ein wenig mehr waren es in der zweiten Mannschaft (9 Einsätze), doch seit Mavrajs Abgang im Spätherbst 2010 nahm Fabian eine undankbare Rolle ein: Als dritter Innenverteidiger hinter Anthar Yahia und Marcel Maltritz zählte er stets zum Kader, an den Routiniers kam er aber nicht vorbei - und konnte als „gesetzter“ Reservist auch beim VfL II keine Spielpraxis mehr sammeln.
Fabian musste sich im Training und in Freundschaftsspielen beweisen - zumindest überwiegend mit Erfolg. „Er hat sich gut herangekämpft“, sagt Funkel, und Sportvorstand Thomas Ernst spricht von einem ordentlichen „Schritt nach vorn“, den der Innenverteidiger im vergangenen halben Jahr gemacht habe. Ernst: „Er hat einen guten Charakter und sich zu einer ernsthaften Alternative entwickelt. Hoffentlich steckt er diesen Rückschlag schnell wieder weg.“
Über eine arg ungewisse Zukunft muss sich Fabian, der auch im vierten Profijahr beim VfL nicht den großen Durchbruch schaffte, beim Genesungsprozess „keine Sorgen“ machen, sagt Ernst. Der Vertrag des gebürtigen Hageners, seit elf Jahren beim VfL, läuft ja im Sommer aus, erst im Oktober aber dürfte der 23-Jährige wieder einsatzfähig sein. Der VfL wird ihm ein neues Angebot unterbreiten, was schon länger so geplant war, erklärt Ernst. Ebenso wie ein Treffen mit seinem Berater in der nächsten Woche. Vieles spricht dafür, dass Fabian sein Comeback beim VfL gibt.
Spielgenehmigung für Jonas Acquistapace liegt vor
Für ihn wird am Montag, wenn der VfL beim FSV Frankfurt einen weiteren Schritt Richtung Aufstieg machen will, erstmals bei einem Zweitliga-Spiel Jonas Acquistapace (21) auf der Bank Platz nehmen. Für den Innenverteidiger des Regionalligisten liegt die Spielgenehmigung vor, er zählt ab sofort zum Kader der Profis. „Jonas ist die erste Alternative, wenn einem der beiden Etablierten etwas passiert“, stellt Funkel klar. Im Training sowie in den Testspielen gegen Köln, Leverkusen, Zürich und Essen hat ihn der Trainer in den letzten Wochen oft genug beobachtet. Funkel: „Er hat das gut gemacht. Ich hätte keine Bedenken, ihn zu bringen.“
In Frankfurt wird das aber wohl nicht nötig sein: Der VfL-Coach rechnet fest mit dem Einsatz von Anthar Yahia, der wegen seines geschwollenen Knöchels gestern zwar nur auf dem Fahrrad trainierte und heute nur läuft, aber „am Samstag oder Sonntag“ ins Mannschaftstraining zurückkehrt. „Ich gehe davon aus, dass Anthar spielen wird“, so Funkel. Zum Kader, aber noch nicht zur Startelf dürfte auch Mirkan Aydin wieder gehören. Funkel: „Ich denke, dass ich ihn mitnehmen kann.“
Ein neues Angebot vorliegen hat auch Matias Concha. Der Rechtsverteidiger, dessen Kontrakt im Sommer endet, hatte sich im Dezember einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen. Vorstand Ernst hatte unmittelbar danach angekündigt, ihn nicht fallen zu lassen. Um jeden Preis kämpfen freilich wird der VfL um Concha nicht. Bisher hat der Schwede, der die Reha überwiegend in seiner Heimat absolviert, auf das Angebot noch nicht reagiert. In zwei, drei Wochen soll Klarheit herrschen.