RW Essen -
VfL Bochum 0:1 (0;1)

Da hatten die Bochumer schon so genau darauf geachtet, kein Risiko einzugehen vor der Auswärtspartie gegen den FSV Frankfurt, und dann tat sich nach dem Benefiz-Test in Essen doch ein personeller Engpass auf. Mit Anthar Yahia und Patrick Fabian sind derzeit zwei von drei Innenverteidigern verletzt.

Yahia war mit einem geschwollenen Knöchel vom Länderspiel der Algerier gegen Marokko zurückgekehrt, Fabian, die Nummer drei der zentralen Abwehrspieler, spielte in Essen, ließ sich in den einen derben Zweikampf zu viel verwickeln, verdrehte sich das Knie und wird am heutigen Donnerstag mittels Kernspintomographie untersucht. Zwar gab sich Klubarzt Dr. Karl-Heinz Bauer im Fall Yahia optimistisch („Es geht am Montag, hoffe ich“), dennoch wird sich der VfL sofort um eine Spielgenehmigung für Jonas Aquistapace bemühen, wie Sportvorstand Thomas Ernst sagte.

Angesichts dieser Umstände war das, was vor 1300 Zuschauern in den Restbeständen des Georg-Melches-Stadion auf dem Rasen passierte, relativ unwichtig. Schließlich standen sich ja auch faktisch „nur“ der Spitzenreiter der NRW-Liga und ein Team aus dem unteren Drittel der Regionalliga gegenüber, denn keiner der Bochumer Akteure wird am Montag in Frankfurt zur Startelf des VfL zählen; ausgenommen vielleicht Aquistapace, wenn es schlecht läuft für den VfL.

Slawo Freier, der eine Halbzeit ran durfte nach langer Verletzungs- und Krankheitspause, überstand die 45 Minuten unfallfrei, und Mirkan Aydin, der erst in der Schlussphase von Giovanni Federico abgelöst wurde, deutete an, dass er bereits am Montag wieder die erhoffte Alternative für Chong Tese sein kann.

Nachdem Essens Suat Tokat per Kopf an der Latte gescheitert war, erzielte im Gegenzug das Tor des Tages, man glaubt es kaum, Philipp Bönig mit einer satten Volleyabnahme. Anschließend spielten aber fast ausschließlich die jungen und sehr agilen Essener, während der VfL zunehmend auf lange Bälle und Konter setzte. Dreimal scheiterte dabei U23-Angreifer Justin Eilers an RWE-Torhüter Philipp Kunz, der einst bei der SG Wattenscheid 09 zwischen den Pfosten stand. In den Griff bekamen die Bochumer die Partie nicht mehr, auch weil hier und dort eine Prise Selbstverliebtheit zu viel, angereichert mit Oberflächlichkeit, nicht zu übersehen war.