„Ihn weiterhin an den VfL zu binden, ohne Aufsehen zu erregen, dazu kann man Thomas nur gratulieren.“ So kommentierte Friedhelm Funkel die Vertragsverlängerung von Kevin Vogt, verkündet drei Tage vor dem Heimspiel gegen Energie Cottbus. Der 19-jährige Mittelfeldspieler hat den bis 2012 gültigen Kontrakt mit dem VfL um zwei Jahre - bis 2014 - verlängert.
Mit Thomas war natürlich Thomas Ernst gemeint. Und Funkel lobt den geräuschlosen Deal des Sportvorstands mit Recht, denn Vogt hätte Alternativen gehabt, er hätte auch auf Zeit spielen können. Seine Leistungen haben sich herumgesprochen, er geriet zunehmend ins Blickfeld der Konkurrenten, die ihre Scouts nach Bochum schickten. Aber nicht nur die Klubs hatten ein Auge auf den schlaksigen Bochumer geworfen, auch beim DFB betrachtet man Vogt mit Wohlgefallen. Künftig wird der 19-Jährige, bisher Kapitän der U20 des DFB, für die U21 auflaufen. Trainer Rainer Adrion nominierte ihn für die Spiele des ältesten Nachwuchsteams in Holland (25. März, Sittard) und gegen Italien (29. März) in Kassel, obwohl er noch für den jüngeren Jahrgang spielen dürfte.
„Kevin hat sich Monat für Monat weiter entwickelt und ist jetzt ein fester Bestandteil unserer Mannschaft“, sagte Funkel, der mit Adrion einer Meinung war: „Er hat es verdient, in die U21 hoch gezogen zu werden.“ Und Sportvorstand Thomas Ernst ergänzte: „Kevin Vogt ist mit Rückschlägen super umgegangen. Ich denke, wir haben einen Wert geschaffen, der uns sportlich hilft und irgendwann vielleicht auch finanziell.“
Man ist beim VfL offenbar gewillt, Nägel mit Köpfen zu machen, was die jüngeren Spieler angeht. Auf der Agenda steht nun die Vertragsverlängerung mit Mirkan Aydin (23) ganz oben. Dessen Kontrakt endet ebenfalls 2012, seinen Start in die Zweite Bundesliga mit Beginn der Rückrunde darf man schon fast als sensationell bezeichnen. Vier Tore und zwei Torvorlagen in nur acht Spielen von einem, der zuvor praktisch ausschließlich in der Regionalliga gespielt hatte, sind schon ein Pfund. Dass der türkische Verband bereits an Aydin herangetreten ist, hält Friedhelm Funkel allerdings für übertrieben. „Seine Entwicklung ist gut, keine Frage. Aber das geht mir alles ein bisschen schnell. Er ist ja etwas älter, es handelt sich also in seinem Fall um die A-Nationalmannschaft.“
Noch etwas Zeit lassen können sich die Bochumer Verantwortlichen mit Andreas Luthe (24) und Matthias Ostrzolek (20). Beide sind bis 2013 an den VfL gebunden, beide gehören ebenfalls inzwischen zum Stamm der Zweitliga-Mannschaft und sind dabei, sich einen Namen zu machen. Ostrzolek, der als B-Junior schon einmal zwei Testspiele für Polen absolviert hat, gehört am 24. März zum Kader der deutschen U20, die in Cottbus ausgerechnet auf Polen treffen wird. Der Außenverteidiger hat sich, nach einem Gespräch mit den Eltern, festgelegt: „Ich werde nur noch für die deutsche Nationalmannschaft spielen.“